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Sachbücher des Monats November 2023

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Von Andreas Wang, Herausgeber der „Sachbücher des Monats“ seit 1992*

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1. Saul Friedländer
Blick in den Abgrund. Ein israelisches Tagebuch. Übersetzt von Andreas Wirthensohn, C. H. Beck Verlag, 237 Seiten, € 24,00

2. Thomas Meyer
Hannah Arendt. Die Biografie, Piper Verlag, 528 Seiten, € 28,00

3. Iris Murdoch
Die Souveränität des Guten. Übersetzt von Eva-Maria Düringer, Suhrkamp Verlag (stw), 148 Seiten,
€ 17,00

4.-5. Verena Moritz / Hannes Leidinger
Lenin. die Biografie. Eine Neubewertung, Residenz Verlag, 656 Seiten, € 38,00

6. Deborah Feldman
Judenfetisch, Luchterhand Literaturverlag, 272 Seiten, € 24,00

7. Lucy Cooke
Bitch. Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich. Übersetzt von Jorunn Wissmann und Susanne Warmuth, Malik Verlag, 430 Seiten, € 22,00

8. Christina Morina
Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren, Siedler Verlag, 400 Seiten, € 28,008.

9. Madita Oeming
Porno. Eine unverschämte Analyse, Rowohlt Verlag, 256 Seiten, € 20,00

10. Volker Demuth
Mäander (Fröhliche Wissenschaft), Verlag Matthes & Seitz Berlin, 180 Seiten, € 15,00

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Besondere Empfehlung des Monats November von:

Prof. Dr. Volker Perthes
(ehemaliger Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik):
Sabine Fischer, Die chauvinistische Bedrohung. Russlands Kriege und Europas Antworten,
Econ Verlag, 283 Seiten, € 24,99

Chauvinismus, erklärt uns Sabine Fischer, ist die Kombination aus aggressivem Nationalismus, Sexismus und Autokratie. Und das ist der Autorin zufolge was den Charakter Russlands unter Präsident Putin bestimmt. Die Kriege, die Russland seit dessen Amtsantritt geführt hat, unterstreichen und verstärken dies gleichzeitig. Fischers Blick auf Russland geht über traditionelle Analyseansätze in der internationalen Politik hinaus, mag deshalb eingangs etwas verstören, wird im Verlauf des Buches aber schlüssig. So verweist sie auf den deutlichen Zusammenhang zwischen der Unterdrückung von Frauen und staatlicher Gewaltanwendung nach innen und aussen. Nicht nur deshalb müsse auch Europas Antwort auf die „chauvinistische Bedrohung“ eine feministische Perspektive enthalten. Vor allem aber gehe es für europäische und speziell für deutsche Politik darum, sowohl die eigene liberale Demokratie wie auch die militärische Wehrhaftigkeit zu stärken und in der Osteuropapolitik die osteuropäischen Nachbarländer stärker wahrzunehmen. Ein notwendiger, gut lesbarer Beitrag zur Debatte um das deutsche Verhältnis zu Russland und Osteuropa. (Volker Perthes)

*Andreas Wang (*1945) studierte Germanistik und promovierte 1974. Er war Regieassistent an der Hamburgischen Staatsoper, von 1979 – 1985 Kulturredakteur bei Radio Bremen und ab 1985 beim NDR, wo er 2000 Leiter des Hörspiels wurde; 2006 übernahm der die Leitung der Hauptredaktion Kulturelles Wort. Seit 2010 ist er im Ruhestand. Als Autor veröffentlichte er u.a. „Lob der schwierigen Lesart. Streifzüge durch unlesbare Bücher„, Berlin 2020 (Matthes & Seitz). Er ist Initiator der Liste „Sachbücher des Monats“. Die Liste wird ebenfalls folgenden Medien zur Verfügung gestellt:
Die Welt/NZZ/RBB Kultur/ORF Radio Ö1 u.a.

Die Jury: Tobias Becker, Der Spiegel; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Dr. Eike Gebhardt, Berlin; Knud von Harbou, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Unversität Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt; Jörg-Dieter Kogel, Bremen; Dr. Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg; Marianna Lieder, Berlin; Lukas Meyer-Blankenburg, SWR 2 Wissen; Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin; Gerlinde Pölsler, Der Falter, Wien; Marc Reichwein, DIE WELT; Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar; Wolfgang Ritschl, ORF Wien; Florian Rötzer, krass-und-konkret, München; Norbert Seitz, Berlin; Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien; Prof. Dr. Philipp Theisohn, Unversität Zürich; Dr. Andreas Wang, Berlin; Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Zürich.

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