Christian, der eigentlich in den USA lebt, ist nur in den kleinen Ort im Teufelsmoor gekommen, um seine Mutter zu beerdigen. Dann stirbt auch Anke. An ihrem Grab treffen sich die Jugendfreunde von früher. In ihren Gesprächen kommt Ungeheuerliches zutage: Geschichten von Mord in jeder Spielart, Inszest, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung. Ereignisse, die den Leser in die sechziger Jahre und die Kindheit des Protagonisten zurückführen.
Süddeutsche online eher krtitisch: Bei Kiesbye aber hofft man vergeblich, dass noch eine Erklärung dafür geliefert werden möge, warum Hemmersmoor so ist, wie es ist, und warum Heimkehrer hier wieder werden, was sie waren. […] Was bleibt, ist ein schlichter Schauerroman, der Ansätze zu etwas Anspruchsvollerem markiert, aber nicht verfolgt.
Deutschlandradio Kultur positiv: Das Versprechen der Romantik, die Nachtseite der menschlichen Seele zu erkunden, löst er jedoch nicht ein. […] Das ist das Grauen, das von Christian und den anderen „bösen Kindern“ in diesem verstörend psychologiefreien Roman ausgeht – dass sich keine ihrer Taten erklären lässt. […]und so hat dieses auf den ersten Blick scheinbar aus der Zeit gefallene Stück Prosa etwas bedrohlich Aktuelles und verweist auf ganz gegenwärtige Abgründe.
Stefan Kiesbye: Hemmersmoor
Tropen Verlag, Stuttgart 2011
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