Ein Moment mit … Praxedis Geneviève Hug vom Duo Praxedis

Feuilletonscout: Die Harfe und auch das Pianoforte erfuhren erst im 17. Jahrhundert größere Beachtung, als technische Neuerungen, neue Aufführungsformen und sich ein anderer gesellschaftlicher Musikgeschmack im aufkommenden Bürgertum entwickelten. Dadurch entstanden einige eigens auf die Harfe zugeschnittene Kompositionen, und auch die Aufnahme ins Orchesterensemble erfolgte. Heute ist diese Bedeutung wieder zurückgegangen. Empfinden Sie sich als Musikerinnen, die eine Nische besetzen?
Praxedis Geneviève Hug: Wir fühlen uns überhaupt nicht als Nischen-Musiker oder denken, dass Harfe und Klavier etwas Nischenhaftes haben. Beides sind ja auch solistische Instrumente, zu denen es viele Werke gibt, zwar nicht immer im Duo, aber bereits im 17. Jahrhundert waren sie als Duo bekannte und beliebte Instrumente. Und das hielt sich bis 1915. Bis dahin gab es unzählige Neukompositionen, die wir gerade wieder neu entdecken. Daher bezeichnen wir uns nicht als Nischenprodukt, sondern lassen diese Musik wieder aufleben.
Feuilletonscout: Aber so häufig gibt es die Kombination Harfe und Klavier heute doch noch nicht? Da sind Sie Pionier, oder?
Praxedis Geneviève Hug: Ja, genau. Wir sind weltweit das einzige Harfe-Klavier-Duo. Es gibt noch eine CD von einem Duo aus Frankreich, auf YouTube habe ich ein deutsches Duo gesehen, aber sonst gibt es niemanden.
Feuilletonscout: Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, alte Werke neu zu entdecken. Komponisten, die den meisten Zuhörern wohl eher unbekannt sind wie Domenico Malacarne, François-Adrien Boieldieu, Alessandro Rolla oder Joseph Woelfl, die man alle auf Ihrer aktuellen CD findet. Was fasziniert sie an deren Musik?Weiterlesen »Ein Moment mit … Praxedis Geneviève Hug vom Duo Praxedis
