Acht Tage soll Wolfgang Borchert gebraucht haben, um das Drama Draußen vor der Tür niederzuschreiben. Irgendwann zwischen Herbst 1946 und Januar 1947. Bereits im Februar desselben Jahres wurde die Hörspielfassung ausgestrahlt. Die Uraufführung auf der Bühne der Hamburger Kammerspiele am 21. November 1947 erlebte Borchert nicht mehr. Er starb zwei Tage vorher im Alter von 26 Jahren. Doch mit seinem Stück erlangte er Weltruhm.
Am Schauspielhaus Bochum hat sich David Bösch des schwierigen Stoffs um den Kriegsheimkehrer Beckmann angenommen. Geprägt durch seine Erfahrungen, schafft es Beckmann nicht, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Seine Fragen nach Moral und Verantwortung an Gott und den Tod bleiben unbeantwortet.
Der Deutschlandfunk positiv: Damit kommt Bösch der fundamental zerstörerischen Energie auf die Spur, die Borcherts Text jenseits der historischen Heimkehrer-Klage durchzieht. [ ] Bösch hat eine kompakte Sicht auf das schwierige Material gefunden, finster im Blick auf Kriege von heute und allemal überzeugend. Und dafür bricht dann in diesem Theater ein Jubelsturm los bis zum Klatschmarsch [ ]
FAZ net lobt: Am Schauspielhaus Bochum hat David Bösch das Kriegsheimkehrerdrama Draußen vor der Tür, [ ] in Szene gesetzt und den Himmel gar nicht erst zugelassen. Alles Metaphysische ist gestrichen. [ ] In den Kammerspielen dunkelt David Bösch das 1947 uraufgeführte Stück nach, abstrahiert es von der Historie, entgrenzt Tag und Traum, verdichtet es zum bildmächtig-bedrückenden Endspiel – und verkürzt dabei das äußere Drama.
Schauspielhaus Bochum
Königsallee 15
44789 Bochum
Nächste Aufführungen: heute, 9. Mai und 23. Mai
Kartentelefon: 0234 / 33 33 55 55