Moana ist jung. Und sie arbeitet in einer Unternehmensberatung, bei der sie Karriere machen möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sie sehr hart: gegen sich selbst, gegen den Freund, einem Flugbegleiter, und gegen die Mutter. Mit beiden lebt sie, nachdem der Vater mit der Pflegetochter durchgebrannt ist, zusammen. Ständig stellt sich Moana selbst in Frage, achtet auf ihr Äußeres, ihr Erscheinen und ihr Verhalten, um ja nicht anzuecken oder Grund für üble Nachrede oder Kritik zu geben. Ihre Mutter Christiane gefällt das nicht, aber auch Moana hält nichts von Christianes Job. Eines Tages bricht diese mit den Regeln der Gesellschaft: Sie, die Nachrichtensprecherin, die ihren Job als Aufklärung betrachtet, sagt in einer Sendung ihre Meinung, ruft zum radikalen Umdenken auf. Die Aktion hat Konsequenzen: Die Mutter verliert nicht nur ihren Job, sondern es startet gleichzeitig eine Hetzkampagne gegen sie. Das passt Moana alles gar nicht. Will sie doch nur im Strom der Angepassten mitschwimmen und nicht von einem Störfaktor wie der Mutter daran gehindert werden.
„Raus aus dem Swimmingpool, rein in mein Haifischbecken” ist eine Auftragsarbeit der 1989 in Leipzig geborenen Laura Naumann für das Schauspielhaus Bochum. Naumann erregte 2012 erstmals mit „Demut vor deinen Taten, Baby“ größere Aufmerksamkeit. Sie studierte in Hildesheim Kreatives Schreiben und gehört zu dem jungen Theaterkollektiv „machina eX“. Sie war Preisträgerin beim Treffen Junger Autoren der Berliner Festspiele und erhielt den Münchner Förderpreis für neue deutschsprachige Dramatik. Malte C. Lehman inszenierte ihr neues Stück auf der Bühne.
Deutschlandradio Kultur positiv. „Malte C. Lachmann inszeniert das abwechslungsreiche Stück präzise und textkonzentriert. […] Das Bochumer Ensemble agiert vielschichtig und präzise, besonders begeistert Sarah Grunert als selbstzerstörerische, ganz versteckt nach Zuneigung schreiende Moana.“
nachtkritik.de hält fest: „Eine Hauptqualität des Stückes ist seine Unberechenbarkeit. Komödiantische Zuspitzungen wechseln mit psychologisch-dramatischen Momenten. Auf realistische Schilderungen folgen märchenhafte, surreale Szenen. […]Dass dies hundert Minuten lang sehr viel Spaß macht, liegt auch an den vier ausgezeichneten Schauspielern.“
Die Ruhrnachrichten kritisch positiv: „Nicht alle Textpassagen in Naumanns Stück sind zwingend und klug, Malte C. Lachmanns Inszenierung ist manchmal zu sehr auf den billigen Gag aus, und nicht jedes Bild von Udo Herbsts Bühne aus verschiebbaren einzelnen Holzkästen leuchtet ein. Trotzdem ist die Uraufführung ein empfehlenswertes, von einem wunderbaren Ensemble getragenes Kleinod, das packend und aufwühlend das Drama der Existenz anhand ganz normaler Durchschnittsmenschen greifbar macht.“
Raus aus dem Swimmingpool, rein in mein Haifischbecken
Weitere Informationen, Termine und Tickets: hier
Schauspielhaus Bochum
Königsallee 15
44789 Bochum