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Sie erwecken Mary Wigmans Choreographie zum Leben: „Danse Macabre“ am Theater Osnabrück

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Theater Osnabrück

erfreuen sich die Toten einer letzten Lebendigkeit, bevor sie zur ewigen Ruhe übergehen. Doch der Dämon gönnt sie ihnen nicht. Und so entstand im Jahr 1926 Totentanz II, in dem die Tänzer versuchen, sich dem teuflischen Einfluss zu entziehen. Im Publikum saß stets der Maler Ernst Ludwig Kirchner, der beobachtete und Skizzen entwarf, aus denen seine Totengemälde entstanden, die zeitgleich im Felix-Nußbaum-Haus zu sehen sind.

In mühevoller Kleinarbeit haben Henrietta Horn und ihr Team nun für das Theater Osnabrück die schriftlichen Notizen Wigmans zu den Totentänzen gesichtet und erarbeitet. Zur Musik Danse Macabre von Camille Saint-Saëns und zu Schlagwerkmusik von Will Götze belebt die Company die fast hundertjährige Choreographie Wigmans zum Leben. Im dritten Teil des Abends stehen zwei kurze zeitgenössische Stücke – Supernova von Marco Goecke und Sacre, eine Uraufführung von Mauro de Candia – im Mittelpunkt.

kultura-extra ist begeistert: „Es ist wunderbar zu beobachten, wie viel Hingabe, Leidenschaft und Arbeit in der Präzision dieser Ausführung stecken, die bei dem Publikum wahre Begeisterungsstürme auslöst. Mit ungewöhnlich langanhaltendem Beifall wird den Tänzern hier für ihre grandiose Leistung Respekt gezollt – und das nach jeder einzelnen Choreographie der dreiteiligen Komposition. Eine phänomenale Darbietung!“

Gegenteilig die taz: „Kein expressiver Akt der Befreiung wird gezeigt, sondern ein Fallen, Trippeln, Stolzieren und Toben, ein gespenstisch stummes Jauchzen und lustvoll groteskes Spuken. Unerlöste Wiedergänger sollen das da auf der Bühne sein, grabfrei haben sie bekommen, um ungelebtes Leben nachzuholen. Aber das wirkt anno 2017, als würden putzige Zipfelmützenwichtel in Schlabbersackkostümen eine Kinderparty bespaßen.“

Die Neue Osnabrücker Zeitung lobt hingegen: „Lemurenhaft entseelt und entpersönlicht durch die nachgebauten Original-Masken, Victor Magitos schwanken und schweben sie mit ihren über den Kopf gezogenen Schleiern, wohin immer sie der Dämon scheucht.“

Danse Macabre
Mehr Infos und alle Termine: hier

Theater Osnabrück
Domhof 10/11
49074 Osnabrück

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