Es gibt viele Möglichkeiten, auf Martin Luther und die Reformation zu schauen. Eine ist, sich der Perspektive Albrecht Dürers (1471 – 1528) zu bedienen. Der umtriebige Maler war Zeitzeuge, saß selbst im Großen Rat von Nürnberg, als die Stadt 1525 beschloss, zum neuen Glauben überzutreten. Doch unproblematisch war die Entwicklung für den Maler nicht: Die Bilderfeindlichkeit der Reformatoren bedrohte Dürer in seiner Existenz. In den letzten Jahren seines Lebens entstanden daher immer mehr unverfängliche Bildmotive, vor allem seine berühmten Porträts.
Das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg widmet sich in seiner aktuellen Ausstellung Dürer, der Luther nicht, wohl aber Philipp Melanchthon, kannte, und der Reformation und geht der Frage nach, wie das Universalgenie mit den Umbrüchen seiner Zeit künstlerisch umging.
Focus online fasst zusammen: „Kündigt sich die große Wende wirklich schon in so berühmten Graphiken wie den „Apokalyptischen Reitern“ oder „Ritter, Tod und Teufel“ an? Und sind der Abendmahls-Holzschnitt von 1523 oder die „Vier Apostel“ wirklich protestantische Bekenntnisbilder ihres Schöpfers? […] Im Jahr des Reformationsjubiläums geht eine Ausstellung diesen Fragen […] auf den Grund ‒ und kommt zu teils überraschenden Ergebnissen.“
Neuer Geist und neuer Glaube.
Albrecht Dürer als Zeitzeuge der Reformation
Ausstellung im Graphischen Kabinett und im Dürer-Saal des Albrecht-Dürer-Hauses
bis zum 4. Oktober 2017
Im Reformationsjahr finden in Nürnberg zahlreiche Veranstaltungen zum Thema statt:
Veranstaltungsprogramm Reformationsjubiläum zum Download
Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht-Dürer-Straße 39
90403 Nürnberg
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Freitag: 10 bis 17 Uhr
Donnerstag: 10 bis 20 Uhr
Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr
5 Euro/3 Euro
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