Meine Bücher! „Falscher Autor, richtiges Buch“

Kolumne von Susanne Falk.

Ich glaube, ich bin im falschen Buch. Oder warum zum Kuckuck hat eigentlich nicht Sven Plöger einen Bestseller mit dem Titel „Windstärke 17“ geschrieben?

Wenn Sie in den kommenden Tagen so wie ich durch die Buchhandlungen streifen, auf der Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk für Schwester, Bruder, Tante, Nachbar oder gar das eigene Kind, dann werden Ihnen viele Bücher begegnen, die vom falschen Autor oder der falschen Autorin stammen. Nicht dass die den Text geklaut hätten, im Gegenteil, aber vielleicht hätten Sie sich genau wie ich das eine oder andere Buch von einem Menschen gewünscht, der oder die besser dafür geeignet gewesen wäre, es zu schreiben? Ein paar Beispiele der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste:

• Platz 1, „Das Kalendermädchen“ von Sebastian Fitzek: Statt Fitzek wäre hier ja wohl Pin-Up-Girl Melania Trump die richtige Autorin für diesen Titel gewesen.
• Platz 2, „Vergissmeinnicht“ von Kerstin Gier: Dies wäre eindeutig der richtige Titel für eine Autobiografie von Christian Lindner.
• Platz 6, „Dunkles Wasser“ von Charlotte Link: Hier hätte ich mir ein Aufdeckerbuch über die Attentate auf die Nord-Stream-Pipelines erwartet.
• Platz 7, „Hey guten Morgen, wie geht’s dir?“, von Martina Hefter: Hat diese Frage eigentlich irgendjemand mal Clemens Meyer gestellt? Mir schien, dem ging es eher mäßig gut… Vielleicht könnte Meyer sein nächstes Buch dann „Hey guten Abend, mir geht’s Kacke“ nennen. Nur so als Vorschlag.
• Platz 9, „Zauberberg 2“ von Heinz Strunk: Das klingt jetzt mal gar nicht wie ein Buchtitel, sondern als hätte man die Kinocharts mit der Bestsellerliste verwechselt. Passt sich jedenfalls nahtlos ein in „Vaiana 2“, „Gladiator 2“ und „Venom 3“, nicht zu vergessen ein Film mit dem Titel „Der Vierer“. Oder gehört das Ganze etwa in die Reihe von „Die Schule der magischen Berge“, Teil 1-3?
• Platz 10, „Pi mal Daumen“ von Alina Bronsky: Darunter hätte ich jetzt eher ein ehrliches Handwerkerbuch für Volltrottel erwartet. Ich stelle mich hier gerne selbst als Autorin zur Verfügung.
• Platz 12, „Helden“ von Frank Schätzing: So nennt man eine Biografie über David Bowie, aber Schätzing fehlt da eindeutig der Coolnessfaktor für einen solchen Titel!
• Platz 14, „Kein Grund, gleich so rumzuschreien“ von Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre: Das ist schon mal überhaupt kein Buch, das ist lediglich der Titel einer Rundmail in einer aufgebrachten Elterngruppe für Volksschulkinder, versandt von Monika S. Aber bitte, sagt ja keiner, dass sich alternde Männer nicht wie ätzende Zehnjährige aufführen dürfen.

Ich gebe zu, ich bin nicht zufrieden mit der Bestsellerliste. Daran scheint eine Menge falsch zu sein. Statt von Elke Heidenreich hätte ich mir vielleicht ein erkenntnisreiches Buch übers „Altern“ von Joe Biden erwartet. Und „Freiheit“ wäre nun aber wirklich der richtige Titel für eine Biografie von Kamala Harris gewesen und nicht von Angela Merkel. Doch Harris kommt leider immer zu spät. Titel schon weg. Schicksal.

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My Books! „Wrong Author, Right Book“ Column by Susanne Falk

I think I’m in the wrong book. Or why on earth hasn’t Sven Plöger written a bestseller titled “Wind Force 17”?

If you, like me, are wandering through bookstores in the coming days, searching for the perfect Christmas gift for your sister, brother, aunt, neighbor, or even your own child, you’ll come across many books that seem to be written by the wrong author. Not that they’ve stolen the text — on the contrary — but maybe, like me, you’ve wished some books were written by someone more suited for the topic. Let’s take a look at a few examples from the current Spiegel bestseller list:

Number 1, “The Calendar Girl” by Sebastian Fitzek: Surely, this title would’ve been better suited to a pin-up girl like Melania Trump than Fitzek.

Number 2, “Forget-Me-Not” by Kerstin Gier: This would clearly be the perfect title for Christian Lindner’s autobiography.

Number 6, “Dark Water” by Charlotte Link: Here, I was expecting a book on the Nord Stream pipeline attacks.

Number 7, “Hey, Good Morning, How Are You?” by Martina Hefter: Has anyone ever asked Clemens Meyer this question? It seemed like he wasn’t doing so great… Maybe Meyer could title his next book “Hey, Good Evening, I Feel Like Crap”. Just a suggestion.

Number 9, “The Magic Mountain 2” by Heinz Strunk: This doesn’t sound like a book title at all but rather like someone mixed up the movie charts with the bestseller list. It fits seamlessly alongside “Moana 2”, “Gladiator 2”, and “Venom 3”, not to mention a movie titled “The Quad Squad”. Or does this belong to the “School of Magical Mountains” series, parts 1-3?

Number 10, “Thumbs Up” by Alina Bronsky: I would’ve expected an honest DIY manual for dummies here. I’d gladly offer myself as the author.

Number 12, “Heroes” by Frank Schätzing: That’s what you call a biography of David Bowie, but Schätzing doesn’t exactly have the cool factor for such a title!

Number 14, “No Need to Yell Like That” by Martin Suter and Benjamin von Stuckrad-Barre: That’s not even a book; it’s the title of an email in a heated elementary school parents’ group, sent by Monika S. But hey, nobody said aging men can’t act like obnoxious ten-year-olds.

I admit, I’m not happy with the bestseller list. A lot seems wrong with it. Instead of Elke Heidenreich, I would’ve expected an insightful book on “Aging” by Joe Biden. And “Freedom” would’ve been the perfect title for a Kamala Harris biography, not Angela Merkel. But, as always, Harris is late. The title’s already taken. That’s life.