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„Eros“ von Bettina von Arnim

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Eros

Heute ist Internationaler Frauentag. 1910 von der Politikerin Clara Zetkin initiiert, ist er in Berlin seit 2010 ein gesetzlicher Feiertag.

Aus diesem Anlass veröffentlichen wir heute – stellvertretend für viele Dichterinnen – ein kurzes Gedicht von Bettina von Arnim (1785 – 1859)

Eros
 
Im Bett der Rose lag er eingeschlossen,
Im Wechselschimmer ihrer zarten Seiten,
Die taugebrochnen Strahlen schmeichelnd gleiten
Hinein zu ihm, von Geisterhauch umflossen.
 
Mich dünkt, in Schlummer waren hingegossen
Die reinen Glieder, durch des Dufts Verbreiten
Und durch der Biene Summen, die zuzeiten
Vorüberstreift an zitternden Geschossen.
 
Doch da beginnt mit einemmal zu schwellen
Der Blume Kelch! Ins Freie nun gehoben,
Erkenn ich ihn im Tagesglanz, dem hellen.
 
Es ist mein Auge vor ihm zugesunken,
Der mich so seltsam mit dem Blick umwoben,
In seinem Lichte lieg ich traume-trunken.
 

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