Rezension von Barbara Hoppe
Regelmäßig finden in dem ca. 100 Zuschauer fassenden, schlichten, aber stilvollem Saal Konzerte Alter Musik statt. Aus den Epochen des Mittelalters, der Renaissance, des Barock und der Klassik spielen renommierte Künstler auf historischen Instrumenten. Für den Zuhörer ein besonderer Bonbon: Die Abende sind zumeist fachkundig moderiert, so dass auch der weniger Versierte leicht Zugang zu den Stücken findet. Die historische Einordnung der Darbietungen unter Berücksichtigung der Biographie des Komponisten rundet die Veranstaltung ab.
Besonders gelungen ist diese Mischung am vergangenen Wochenende vor ausverkauften Haus, als unter dem Titel Empfindsam und Stürmisch Werke von Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784), dem ältesten Sohn von Johann Sebastian Bach, zur Aufführung kamen. Die lehrreiche und ausgesprochen unterhaltsame Moderation des rbb-Kulturradiomoderators und Barockcembalisten Clemens Goldberg machte aus dem Abend ein Highlight und bereitet Lust auf weitere Entdeckungsreisen im Feld der Alten Musik.
Vor 26 Jahren als Friedenauer Kammerkonzerte GmbH gegründet, bemüht sich seit 1993, nach dem Tod der Gründer, die Gesellschaft der Freunde der Friedenauer Kammerkonzerte e. V darum, die Konzertreihen weiterzuführen. Der Erhalt des Musiksaals war mehrfach in Gefahr, konnte aber dank der Unterstützung privater Sponsoren und der Hochschule bzw. Universität der Künste bisher immer wieder gerettet werden.
Friedenauer Kammerkonzerte
Isoldestraße 9
12159 Berlin
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