Ein Gedicht von Stephan Reimertz
herr beckmann war ein maler
ein großer und ein kahler
er liebte schampus und zigarre
und produzierte gute ware
er haßte jammern und gewinsel
und griff zu feder stift und pinsel
er zeichnete wie mit dem messer
und dachte niemand kann es besser
er sah sich selbst als meister
die andern als gekleister
sich selber hat er gern gemalt
es wurd erst später gut bezahlt
am ende lebt er in new york
mit quappi butshy und hard work
herr beckmann schaute meistens grimmig
doch seine malerei war stimmig
Stephan Reimertz, Deutschlands poeta doctus, ist bekannt für Gedichte von unnachahmlicher Anmut. In seinen Short Stories ist er jenem Phänomen auf der Spur, das wir Liebe nennen. In seinem vielgelesenen Roman Eine Liebe im Porträt setzte er der Malerin und Wagnersängerin Minna Tube ein Denkmal, die daraufhin wiederentdeckt wurde. Sein Klassiker Papiergewicht beschreibt die Erosion einer Oberschichtsfamilie der siebziger Jahre. Viel diskutiert werden seine kunstgeschichtlichen und philosophischen Essays.
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