„Shaun das Schaf – UFO-Alarm“ ist richtig gutes Familienkino. Rezension von Susanne Falk.
Lu-La leuchtet. Das hat seinen Grund, denn Lu-La freut sich aufrichtig über ihre neu gewonnene Freundschaft zu Shaun, mit dem sie nicht nur die Liebe zu Pizza teilt. Und was als tierischer Spaß beginnt, geht sehr schnell in ein rasantes Roadmovie über, der die Einwohner von Mossy Bottom diesmal bis weit ins Weltall führen wird.
Da stürzt die zauberhafte Lila-Laune-Lu-La mit ihrem Raumschiff („Summsumm!“) im Wald ab und landet kurz darauf, dem Pizzaboten sei Dank, in Shauns Schafstall. Den bringt sie nicht nur um seine wohlverdiente Pizza, sondern mischt die Farm auch ganz schnell mit ihrem Charme und ihren Glitzerschlappohren auf, bei denen man gar nicht anders kann als sich in sie zu verlieben. Lu-La, das Mädchen vom anderen Stern, das seinen Eltern des Nachts mal eben das Raumschiff stibitzt hat und nun Hilfe braucht, um wieder nach Hause zu kommen, ist Anarchie pur. Dagegen wirkt Shaun plötzlich fast erwachsen, auch wenn Bitzer, der treudoofe Hirtenhund, ihn mittels eines Verbotsschilderwaldes hin und wieder daran erinnern muss, weder Schafe aus Kanonenkugeln abzufeuern noch den Mähdrescher des Bauern zu entwenden. Leider schrotten Lu-La und Shaun das gute Stück bei einer rasanten Fahrt über den Acker und so trachtet der Bauer danach, den Außerirdischenrummel, den das Dörfchen dank Lu-Las aufgefundenem Raumschiff erfasst hat, in bare Münze zu verwandeln. Mit dem Pfund-Zeichen in den Augen und mithilfe von Bitzer errichtet er den miesesten Freizeitpark der Welt auf seinem Kartoffelfeld: Farmageddon.
Und das bleibt nicht der einzige Hinweis auf die großen Science-Fiction-Klassiker der Filmgeschichte: Auch Alien 3, E.T., Der Flug des Navigators oder 2001: Odyssee im Weltraum werden als Filmzitate grandios umgesetzt. Und natürlich kann Lu-La die Melodie von Akte X pfeifen. Das ist sehr nützlich, müssen sie und Shaun doch gegen eine fiese Alienfängerin antreten, die Lu-La nicht nur nicht nach Hause lassen will, sondern den armen Bitzer gleich einmal gefangen nimmt. Zum Glück für Bitzer sind ihre in gelbe Schutzanzüge gekleideten Häscher nicht allzu helle und so schaffen es Shaun und Lu-La am Ende doch, die Außerirdischenfamilie zusammenzuführen – und dem Bauern damit die Reise seines Lebens zu bescheren. „Shaun das Schaf – UFO-Alarm“ ist ein würdiger Nachfolger des Vorgängerfilms und ein famoser Spaß für alle Fans der Shaun-Serie. Kinder begeistert der Slapstick-Humor (insbesondere der beste Filmrülpser aller Zeiten), Erwachsene können sich an der Metaebene erfreuen, die dieser Film für alle „Begleitpersonen“ im Kino bereithält. Und die handwerkliche Umsetzung der Schäfchen-Story ist so großartig wie immer bei Aardman
Fazit: So geht gutes Familienkino.
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