Wie entstand der Weltraum? Woher kommen wir? Gibt es außerirdisches Leben? Diese und viele andere Fragen rund um das Weltall stellen sich bis heute nicht nur Forscher und Naturwissenschaftler, sondern auch Künstler und Literaten, Filmemacher und Architekten, Spirituelle und viele andere, die sich auf der Skala zwischen Wissenschaftler und Spinner bewegen.
Die Kunsthalle Bonn spürt in einer Ausstellung den Schnittstellen zwischen den Disziplinen und Beschäftigungsbereichen nach. Die rund 330 Exponate reichen von Raumanzügen und wissenschaftlichen Instrumenten über Teleskope, Sternenkarten und dokumentarisches Material wie Zeitschriften und Fotografien hin zu Mondstaub, Meteoriten, Filmen, Comics, Spacedesign, frühe Mondfotografien und malerische Meisterwerke von William Turner oder Peter Paul Rubens, der Klassischen Moderne und der Zeitgenössischen Kunst bis hin zu multimedialen Installationen.
Die Schau verbindet in zwölf assoziativen Räumen den heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschung und Erforschung des Weltraums mit der Arbeit der künstlerischen Szene und zeigt, wie sich beide Bereiche gegenseitig beeinflusst haben. Dabei kommt vor allem der Science Fiction eine besondere Rolle zu: Die ESA (European Space Agency) hatte einst eine Studie in Auftrag gegeben, das fiktionale Material auf Umsetzbarkeit für innovative Technologien hin zu überprüfen.
Deutschlandradio Kultur begeistert: „“Outer Space“, die Schau erzeugt mit ihrer hinreißenden Qualität – wie das All – fast schon Ehrfurcht. Kandidatin für eine der besten deutschen Ausstellungen dieses Jahres!“
Welt online: „“Outer Space“ ist eine unverwechselbare Schau geworden, weil sich hier Fakten und Fiktion, Kunst und Wissenschaft wirklich auf Augenhöhe begegnen. Jedes Objekt ist hier aus eigenem Recht und nicht, um eine These zu bebildern. […]Man staunt, schwebt, schmunzelt – und behält doch Bodenkontakt. Der ja auch nötig ist, um die Faszination Weltraum wirklich genießen zu können.“
Der Bonner General-Anzeiger kritisch: „Man erlebt Enge, höchstes Risiko, ein aberwitziges, unkomfortables Weltraum-Klo, sieht die Socken des deutschen Astronauten Reinhold Ewald: Der Alltag im All war wenig glamourös. […] Mehr solcher „Reality“ hätte dieser Schau, die eine Spur zu selbstverliebt und hochglänzend daherkommt, gutgetan. Auch mehr Ehrlichkeit. So wird der militärisch-wirtschaftliche Aspekt der Raumfahrt ebenso ausgeblendet wie überhaupt das Warum dieser unglaublich kostspieligen Anstrengungen.“
SWR online meint: „Die Schau „Outer Space“ in der Bundeskunsthalle Bonn entführt in die Weiten des Universums.“
Outer Space. Faszination Weltraum
Ausstellung bis zum 22. Februar 2015
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Montag, 29. Dezember: 10 bis 19 Uhr
Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag
(und an allen Feiertagen, auch denen, die auf einen Montag fallen) 10 bis 19 Uhr
25. und 26. Dezember (Weihnachten) und 1. Januar 2015 (Neujahr) 10 bis 19 Uhr
24. Dezember (Heiligabend) und 31. Dezember (Silvester) geschlossen
12. Februar 2015 (Weiberfastnacht) 10 bis 14 Uhr
16. Februar 2015 (Rosenmontag) geschlossen
10 Euro / 6,50 Euro
Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.
Ein paar kleine Gedichte
zu den Rätseln des Universum:
DUNKLES UNIVERSUM
Am Anfang war der Urknall,
Um uns herum der Nachhall.
Das Weltall in Expansion
Milliarden Jahre nun schon.
Es sind dabei die Galaxien
Einander rasant zu entflie’n.
Da ist keine Wende in Sicht,
Irgendwann geht aus das Licht.
Dunkle Materie ist rätselhaft,
Dunkle Energie nicht minder.
Das Wissen ist noch lückenhaft,
Man kommt nicht recht dahinter.
Es braucht wohl wieder ein Genie,
Gar eine neue Theorie.
Den Kosmos ganz zu versteh’n,
Wird noch etwas Zeit vergeh’n.
EINSTEIN RELATIV LYRISCH
Zeit ist relativ,
Man hat sie leider nie.
Einstein forschte intensiv,
Offenbarte sein Genie:
Konstant das Tempo von Licht,
Schneller geht es nunmal nicht.
Ein weiteres Resultat: E = m c ²
Er brachte die Raumzeit ins Spiel,
Eine Feldgleichung war das Ziel.
Große Masse krümmt umgebenden Raum –
Revolutionäres war gedacht,
Wissenschaft vorangebracht.
STERNENBETRACHTUNG
Deklination und Rektaszension
Bestimmen die Sternposition.
Die Parallaxe indessen
Hilft beim Entfernung messen.
Wir sehen Sterne Blau und Rot,
Neugeboren, auch kurz vorm Tod;
Oder uns’rer Sonne ähnlich,
Mittelalt und leuchtend gelblich.
Da gibt es Riesen und Zwerge
Verschiedenster Leuchtstärke;
Solisten und Mehrfachsterne,
Recht nah und in weiter Ferne.
Sternenheimat sind Galaxien,
Die mit ihnen durchs All zieh’n.
Meist von Planeten umgeben,
Gibt’s ohne Sterne kein Leben.
STERNENSCHICKSAL
Wasserstoff zu Helium
Ist der Sterne Tonikum;
Im Innern die Kernfusion
Ist der Sterne Profession.
Eruption und Protuberanz
Sind nur oberflächlicher Tanz.
Sterne sind bis zum Ende
Geburtsort der Elemente.
Nach dem Eisen letzter Gruß,
Machen Sterne damit Schluss.
Für Elemente superschwer
Muss eine Supernova her.
Sterne entsteh’n und vergeh’n,
Das ist im All Normalgescheh’n.
Der Mensch, ein Kind der Sterne,
Betrachtet’s aus der Ferne.
DAS SCHWARZE LOCH
Es ist weder schwarz, noch ist es ein Loch,
Man sieht das obskure Objekt einfach nicht;
Der dichten Materie entkommt kein Licht.
Über Einzelheiten rätselt man noch.
Es hat zugelegt seit seinem Entsteh’n,
Wird auch demnächst nicht auf Diät geh’n.
Es will sich alles einverleiben,
Wir sollten dem Monster fernbleiben.
Im Zentrum der Galaxie zu Hause,
Saugt es Material auf ohne Pause.
Man nennt dieses hier supermassiv,
Es ist trotz seiner Fülle recht aktiv.
Es wird von Sternen rasant umkreist,
Was uns seine Existenz beweist.
Eine Strahlung, nach Hawking benannt,
Beobachtet man an Loches Rand.
Der Ereignishorizont ist Grenze,
Dahinter ist einfach Sense.
Verrinnen will dort keine Zeit,
Gefängnis für die Ewigkeit.
MONSTERCRASH 🌚⚔️🌚 😉
Zwei Schwarze Löcher im Streit,
Das kommt vor von Zeit zu Zeit.
Auch einen Neutronenstern
Rempeln diese Monster gern.
Die gewaltige Kollision
Bringt das Weltall zur Vibration,
In die Raumzeit ein paar Dellen,
Dazu Gravitationswellen.
Diese gehen auf die Reise,
Zieh’n im Kosmos ihre Kreise.
So erfährt auch unser Planet,
Was da draußen vor sich geht.
DER ROTE PLANET
Wenn man so auf Mars schaut,
Rostrot schimmert seine Haut.
Der äußere Nachbar der Erde
Ist ein ziemlich kalter Gefährte.
Halb so groß, von ähnlicher Gestalt,
Der Mensch will ihn besuchen bald.
Der Planet ist mal nah, mal fern,
Zieht exzentrisch um uns’ren Stern.
Dünn ist seine Atmosphäre,
Früher gab’s wohl sogar Meere.
Vieles wird man noch ergründen,
Vielleicht Lebensspuren finden.
MERKUR
Der Merkur auf der Innenbahn,
Sprintet mit unheimlichen Zahn
Um die Sonne Stunde um Stunde,
Achtundachtzig Tage die Runde.
Er ist der Kleinste der Planeten,
Nahes Ziel für uns’re Raketen.
Am Morgen blicken wir auf ihn,
Auch abends sehen wir ihn zieh’n.
Brütend heiß sind dort die Tage,
Die Nächte dafür grimmig kalt.
Lebensfeindlich ohne Frage,
Wir würden wohl nicht allzu alt.
UNSER MOND
Der Mond ist aufgegangen,
Zeigt seine narbigen Wangen.
Er erhellt uns die finst’re Nacht,
Bis der neue Morgen erwacht.
Der Erde treuer Begleiter
Stimmt uns mal traurig, mal heiter;
Berührt das menschliche Gemüt,
Gebannt man ihm ins Antlitz sieht.
Verliebte mögen den Mondschein,
Sind mit sich und dem Mond allein.
Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
Auch Tiere bleiben länger wach.
Der Mond besitzt enorme Kraft,
Womit er die Gezeiten schafft.
Doch er zieht sich langsam zurück,
Entfernt sich leider Stück um Stück.
Ohne Mond kämen wir in Not,
Er hält die Erdachse im Lot.
Wir woll’n vor dem zu Bette geh’n,
Nochmal hoch zu Frau Luna seh’n.
MONDFINSTERNIS
Großes Schauspiel am Himmelszelt,
Auf den roten Mond blickt die Welt.
Frau Luna schaut sehr finster drein,
Im Erdschatten so ganz allein.
Nun abgeschirmt vom Sonnenlicht,
Verdüstert sich das Mondgesicht.
Das ist nicht allzu oft der Fall,
Zu sehen auch nicht überall.
Nur bei Vollmond zu verfolgen,
Wenn denn mitspielen die Wolken.
Der Eklipse Faszination
Erlagen Menschen immer schon.
Es bringt die Himmelsmechanik
Uns das Mondlicht bald zurück.
Der Erde treuer Begleiter
Kann blicken wieder heiter.
WETTLAUF ZUM MOND
Am Anfang war der Sputnikschock,
Gefolgt von Gagarin’s Wostok.
Die Russen eilten weit voraus,
Sonnten sich lange im Applaus.
Kennedy hatte die Vision,
Zum Mond sollte geh’n die Mission.
Der Kampf der Systeme setzt ein,
Nur ein Land konnte Sieger sein.
Man hat dafür alles gegeben,
Beklagte leider Menschenleben.
Mit Apollo in den Mondumlauf,
Die Landefähre Eagle setzt auf.
Neil Armstrong war es vorbehalten,
Das Sternenbanner zu entfalten;
Doch stand am Ende im Wettstreit
Ein großer Sieg für die Menschheit.
SUPERMOND
Der Mond über Haus und Wiese
Zeigt sich heut‘ als wahrer Riese,
Als ob er uns in der Krise
Hier unten nicht allein ließe.
Lang genug hat man ihn verschont,
Nun will man wieder hin zum Mond.
Höchste Zeit, das ein Astronaut
Mal wieder nach Frau Luna schaut.
ERDAUFGANG
Die Erde ist aufgegangen,
Zeigt ihre bläulichen Wangen.
Diesen Anblick, äußerst ungewohnt,
Genießen Menschen auf dem Mond.
Ein solch grandioses Bild zu seh’n,
Es würde uns das Herz aufgeh’n.
Bald wird man wieder landen
Auf uns’rem treuen Trabanten.
Man wird gebannt zurückschauen
Auf den Planeten, den Blauen.
Beschützen wir uns’re Erde,
Dass sie lang noch aufgeh’n werde.
STERNENGUCKER
Sie blicken zu Mond und Sternen,
Sind den Planeten auf der Spur;
Reisen zu des Weltalls Fernen,
Wenn auch mit Teleskopen nur.
Unterwegs in finsterer Nacht,
Im Banne der himmlischen Pracht;
Licht aus, Sterne an, klare Sicht –
Viel mehr brauchen sie dazu nicht.
TEILCHENPHYSIK
Ewig bleibt stehn keine Mauer,
Nichts im Weltall ist von Dauer.
So zerfällt nach einem Weilchen
Auch noch das kleinste Teilchen.
Nukleonen winzig klein,
Der größte Galaxienverein;
Was am Himmel sehen wir,
Der Mensch und alles Getier;
So schön auch der Bibelbericht,
Einen Gott brauchte es dafür nicht.
URKNALL UND UNIVERSUM
Eine Singularität macht Karriere,
Die Masse in einem Punkt vereint.
Ein großer Knall beendet die Leere,
Das Duo Raum und Zeit erscheint.
Der Materie Vielfalt fächert sich auf,
Es bilden sich die Elemente.
Sterne und Planeten entsteh’n zuhauf,
Alles in Ausdehnung ohne Ende.
Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
Ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
Die Erde hatte die besten Karten,
Hier fand das Leben Geborgenheit.
Aus toter Materie ging es hervor,
Strebte hin zu höchster Komplexität.
Die Evolution wirkt als ein Motor,
Der einfach niemals ins Stocken gerät.
Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
Bevor der Mensch betritt die Szenerie.
Auch ihn wird man nicht ewig hier seh’n,
Das ist die kosmische Dramaturgie.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen