Ein Gastbeitrag von Romy Campe, KUNSTLEBEN BERLIN
Ein Fan der wunderschönen Räumen des Martin-Gropius-Baus bin ich ja schon lange. Und ich fragte mich nach der gigantischen Stühle-Ansammlung von Ai Weiwei, ob es noch eine Steigerung geben kann. Und es gibt sie!
Die Zero Ausstellung schlägt alles! Grandios, umfassend, einmalig. Ein Zeugnis unserer künstlerischen Geschichte.
Alle meine Stars scheinen hier versammelt. Jedes Bild von Geschichte und gleichzeitig absoluter Aktualität geprägt. Ich kann manchmal gar nicht fassen, dass ich hier vor all den Werken stehe, die ich bisher immer in meinen fleißig gesammelten Katalogen angeschmachtet habe.
„Manchmal bleiben die wirklichen Revolutionen in der Kunst unsichtbar, bis sie längst vergangen sind, doch die unterirdischen Schockwellen können sich über Generationen fortsetzen.“
Daniel Birnbaum, ZERO aus heutiger Sicht, 2014
Günter Uecker (mein Held!), Heinz Mack, Otto Pine, Gotthard Graubner, Yves Klein, Armando, Pol Bury (meine Neuentdeckung!), Herman de Vries, Christian Megert, Uli Pohl… insgesamt 40 Zero-Künstler zeigen von Lichtkunst, Malerei, Skulptur bis hin zu Kinetik (unbedingt anschauen!) ein unglaubliches Oeuvre.
Die Idee eines absoluten Neubeginns der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg fand viele begeisterte Anhänger. Eine neu gewonnene Freiheit im Hinblick auf Materialien führte dazu, dass die Themen Licht, Raum, Bewegung, Reflexion, Vibration, Struktur und Farbe heterogene Formen annahmen. Die Ausstellung zeigt wie Licht in Medien wie Malerei, kinetischer Kunst, Installationen, Performances, Filmen und Publikationen eingesetzt wurde.
Ich muss mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass alle Werke der Ausstellung zwischen 1957 und 1967 entstanden sind.
An dieser Ausstellung führt definitiv kein Weg für dich vorbei: hingehen und anschauen!
Das Video von KUNSTLEBEN BERLIN zur Zero Ausstellung: hier
ZERO. Die internationale Kunstbewegung der 50er und 60er Jahre
Ausstellung bis zum 8. Juni 2015
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag:
10-19 Uhr
Dienstag: geschlossen
Über KUNSTLEBEN BERLIN
Romy und Masch – nehmen Sie als interessierten Kunstgenießer oder passionierten Kunstkenner mit auf eine spannende, unvorhersehbare Reise durch die sich ständig neu erfindende Berliner Kunstszene. Dabei bleiben sie selbst stets neugierig und aufgeschlossen. Mit Leidenschaft präsentieren sie Ihnen hautnah und abseits aller Klischees das, was das besondere Flair in der kunstvollsten Stadt der Welt ausmacht. Weiterlesen…
Romy Campe
Romy Campe ist freischaffende Künstlerin und Betreiberin von KUNSTLEBEN BERLIN. Ihr Anliegen ist es, Kunst und Kultur aller Sparten, ganz besonders in ihrer Lieblings-Stadt Berlin, zusammen zu bringen und zu fördern. Sie hat Malerei und Grafik studiert und produziert Gemälde und Skulpturen.
Für ihren Blog schreibt und fotografiert sie aus der kunstvollsten Stadt der Welt – aus der Sicht des Künstlers und des Kunstliebhabers.
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Ich war auch sehr begeistert von der ZERO Ausstellung. Die Kuration war hervorragend mit sehr vielen Dokumenten, Zeitungsartikeln etc. aus der Zeit. Mein Verständnis für moderne Kunst hat sich durch den Besuch der Ausstellung nachhaltig erweitert. Die Jahrhundertzeichen Ausstellung, ebenfalls im Gropis-Bau zu sehen, hat mich dagegen enttäuscht. Mehr dazu auf meinem Blog.