Clara Haskil (1895-1960), die rumänische Pianistin, galt als zart und zerbrechlich, poetisch und anmutig, gepeinigt von Krankheiten und entsetzlichem Lampenfieber. Doch sie gehörte auch zu den führenden Mozart-Interpreten des 20. Jahrhunderts. Nachdem ihre Karriere 1909 am Conservatoire de Paris begann, verhinderten besagtes Lampenfieber und die politische Situation Europas größere Erfolge. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und durch eine Konzertreise in den Niederlanden erregte sie Aufmerksamkeit. Neben ihren Mozartinterpretationen fand auch ihr Spiel von Beethoven, Schubert, Schumann und Chopin große Beachtung.
Nun wurde eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 1955 veröffentlicht Schumanns a-moll Klavierkonzert das mit dem Dänischen Rundfunkorchester unter der Leitung von Rafael Kubelik entstand. Es knackst und knistert auf der CD, der das 2. Klavierkonzert f-Moll von Chopin beigefügt ist, und das einen Patzer der Pianistin enthält. Zwei fehlende Minuten wurden der CD übrigens aus einer Aufnahme Haskils aus dem Jahr 1953 angefügt.
Die ZEIT (17/2012) begeistert: Haskil und Kubelik sondieren jenseits aller Ritterlichkeitsposen die Kunst der Übergänge, des lyrischen Gegenzaubers und der Kommunikation. [ ] Jedenfalls ist in allen Fasern von Haskils Spiel offenkundig, dass ihr Schumanns Poesie ein Herzensanliegen ist.
Clara Haskil
Klavierkonzerte von Robert Schumann und Frederic Chopin
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Clara Haskil plays Schumann Bunte Blätter Op. 99 No.1-8 (1952)