Die Mezzosopranistin Flaka Goranci und das World Chamber Orchestra unter der Leitung von Konstantinos Diminakis unternehmen auf ihrem aktuellen Album eine Reise durch die Geschichte der Frauen im Widerstand bis in die heutige Zeit und dem Widerstand im Iran.
Die Reise beginnt bei der allerersten geschichtlich bekannten Komponistin, der byzantinisch-griechischen Kassia (geboren zwischen 805 und 810 in Konstantinopel), gefolgt von der Barockkomponistin Francesca Caccini aus Italien, Maria Theresia von Paradies aus der klassischen Epoche in Österreich und Pauline Viardot aus der Romantik in Frankreich. Der Bogen spannt sich über das 20. Jahrhundert mit Frauen wie Ilse Weber (Tschechische Republik), Isidora Zebeljan (Serbien) und Consuelo Velazques (Mexiko) bis in das 21. Jahrhundert mit Komponistinnen wie Dima Orsho (Syrien), Eriona Rushiti (Albanien), Suad Bushnaq (Palästina/Syrien), Ella Milch-Sheriff (Israel), Albena Petrovic (Bulgarien), Jasmine Reuter (Deutschland) bis hin zu Niloufar Nourbakhsh.
Ihre Musik berührt gleichermaßen wie ihre Geschichten. Die Geschichte von Ilse Weber, die sich freiwillig meldete, um ihrem Mann nach Auschwitz zu folgen und gemeinsam mit ihrem Sohn in der Gaskammer ihr Leben verlor. Die Geschichte von Dima Orsho, die mit ihrer Familie aus Syrien nach Chicago flüchtete und Werke voll Sehnsucht nach ihrem Land schuf. Von Nazife Güran, einer türkischen Komponistin, aufgewachsen unter dem Einfluss der osmanischen Gesellschaft, für die das Leben als Frau und die unantastbare Rolle der Mutterschaft eines ihrer größten Hindernisse war. Von Eriona Rushiti, albanische Komponistin, deren künstlerische Entwicklung unter der kommunistischen Diktatur ständig unter Gefahr stand, verbannt oder ins Gefängnis gebracht zu werden. Von Pauline Viardot, die nicht nur Komponistin und Lehrerin war, sondern auch Verfechterin von Bürger- und Frauenrechten. Von Kassia, der allerersten geschichtlich erfassten Komponistin aus Byzanz (ca. 810), die unerschrocken ihre Meinung vertrat. Von Niloufar Nourbakhsh, die als iranische Komponistin ihr Land verließ und heute international erfolgreich ist. Ihre Geschichten werden in diesem Album erzählt und ihre Stimmen und ihre Musik gehört.
Das Klangspiel des neuen Albums „LA FEMME – A Journey of Female Composers“ verbindet klassische und orientalische Musik und zelebriert die weibliche Präsenz in der Kunst und Kultur und als Brückenbauer, damals wie heute.
Flaka Goranci
La Femme
Naxos 2022
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