Die Hauptfiguren in diesem Roman sind die 18-jährige Schülerin Clarissa Winterhof, der 35-jährige Schulgutachter Johannes Engler und der 60-jährige Lehrer Manuel Mauss. Alle drei erzählen in Ich-Form über dasselbe Geschehen. Was dabei herauskommt, ist eine Geschichte, die sich erst aus den Erlebnissen der drei vollständig zusammenfügt:
Der Lehrer ist anders als seine Kollegen. In seinem Bauernhaus lebt er nach dem Tod seiner Frau allein, in einem Nebengebäude befindet sich seine komplette Musiksammlung. Die Schüler dürfen zu ihm kommen und Musik hören, er animiert sie dazu, eigene Bands zu gründen und in seinem Unterricht beschäftigen sich die Schüler intensiv mit ihren Musik-Blogs. Johannes Engler stößt als Gutachter nicht nur auf diesen unkonventionellen Lehrer, sondern auch auf Clarissa, von der er sich verführen lässt. Clarissa hingegen gehört zu den Schülern des Lehrers Mauss, der weiß, dass das Mädchen ein Verhältnis zu einem älteren Mann hat, und sich deswegen um sie sorgt.
Und schließlich gibt es da noch Meret, die einige Monate zuvor Selbstmord begangen hat und offensichtlich gegen die aufgeschlossene Pädagogik des musikbegeisterten Lehrers immun war.
Zeit online positiv: Dies ist ein leises Buch, es ist so leise, dass es vom allgemeinen Getöse um verwertbare Themen und zeitgeschichtliche Verwurstung allzu leicht übertönt werden kann. Dabei wirkt es umso länger und nachhaltiger.
FAZ net ähnlich: “Das Lied vom Tun und Lassen“ ist ein stiller, ernster, nachdenklicher Roman über Trauer, Verlust und den schmerzlichen Abschied von den „Coolnesscodes“ der Jugend.
Jan Böttcher ist ebenfalls Musiker und gründete 1997 die Band Herr Nilsson
Zur Homepage
Jan Böttcher: Das Lied vom Tun und Lassen
Rowohlt Verlag, Reinbek 2011
bei amazon