Gibt es überhaupt noch etwas, das man nicht von Edith Piaf gehört, gelesen oder auf der Leinwand gesehen hat, zuletzt im Film aus dem Jahr 2007, als Marion Cotillard für ihre Rolle der Piaf einen Oscar gewann? Nur 1,47 m groß, sang sich Edith Piaf, der „Spatz von Paris“, aus der Gosse ganz nach oben. Ihr ausschweifendes Leben, ihre Männer, ihre Krisen, ihre Medikamenten- und Alkoholsucht, ihr Krebstod – alles bekannt.
„Sie hat es von vorne herein so angelegt, dass die objektive Wahrheit nicht existiert. Schon einfache Ereignisse wie ihre Geburt oder Hochzeiten hat sie mit Legenden umrankt. Und man kann eben dieses Gestrüpp versuchen etwas zu entfernen.“, zitiert NDR online Jens Rosteck. Pünktlich zum 50. Todestag der Piaf im Oktober 2013 hat er die erste deutschsprachige Biographie der Künstlerin vorgelegt. Der 1962 geborene Musikwissenschaftler spezialisierte sich schon früh auf die neuere französische Musik- und Literaturgeschichte und lebt seit 1990 in Frankreich. Für die Piaf-Biographie sichtete er vorhandenes Material noch einmal neu und fügte unbekanntes Material, das erst in den vergangenen Jahren auftauchte, hinzu.
NDR online fasst zusammen. „Édith Piaf war ein Star, der sich erst selbst erschafft und dann zerstört. Dieses schnelle Leben wurde wohl noch nie so minutiös erzählt wie in diesem Buch. Wer es liest, wird verstehen: Édith konnte nur verbrennen. Alles andere hätte sie sicher bereut.“
br online konstatiert: „Im Jahr ihres 50. Todestages hat der Musikwissenschaftler Jens Rosteck eine erstaunliche Biografie über Édith Piaf veröffentlicht und räumt mit einigen – zum Teil von der Sängerin selbst geschaffenen – Klischees auf.“
Deutschlandradio Kultur meint: „Rostecks detaillierte Schilderungen setzen zweifelsfrei einen hungrigen Leser voraus. Piaf-Fan kann man dann aber durch die Lektüre dieses Buches ziemlich schnell werden, wenn man es nicht ohnehin schon war. […] Nach jedem der zehn Haupt-Kapitel durchleuchtet der Autor mindestens ein zentrales Lied aus dem Piaf-Repertoire und schildert aufschlussreich die Hintergründe.“
Jens Rosteck
Edith Piaf: Hymne an das Leben
Propyläen Verlag, Berlin 2013
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