Rafael Schächter war ein tschechischer Dirigent und Komponist. Vor rund 70 Jahren führte er im Ghetto Theresienstadt Verdis „Messa da Requiem“ auf. Die Musik war ein Mittel der Selbstbehauptung für die Menschen, die unter Krankheit, Tod, Erniedrigung und Elend litten. Und Schächter gehörte zu den wichtigsten Figuren im zunächst verbotenen Kulturleben des Lagers. Mussten die ersten Konzerte noch heimlich aufgeführt werden, nutzten bald die Nationalsozialisten die Kunst der Gefangenen für Propagandazwecke. Am Tag der Aufführung der „Messa da Requiem“ standen 60 Chorsänger auf der Bühne. Nahezu alle Chormitglieder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Rafael Schächter starb bei einem der Todesmärsche während der Befreiung von Auschwitz.
Die Inszenierung von Verdis „Messa da Requiem“ unter dem Titel „Defiant Requiem“ durch den amerikanische Dirigent Murry Sidlin ist heute Abend im Konzerthaus Berlin zu sehen. Darin verknüpft Sidlin die Musik mit Filmaufnahmen und Zeitzeugenberichten, um an die Menschen in Theresienstadt zu erinnern.
The Telegraph online hält fest: „It was the very best of mankind set alongside the very worst. With all that to work with, Defiant Requiem simply needed to tell the story and stand well back, and it did so superbly, in a humbling and dignified narrative. It was intercut with elegant charcoal animation and contemporary sketches of conditions in the camp, neatly stressing the point of the power of art in the face of total deprivation.“
Radio Prague meint: „Sidlin’s production of the „Defiant Requiem“ marked a milestone in the commemoration of the plight of the prisoners of Terezin, and ensures that music made during the Holocaust period will remembered for years to come.“
Defiant Requiem
Verdis »Messa da Requiem« im Ghetto Theresienstadt
Konzert-Drama im Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt, 10117 Berlin
Defiant Requiem – The Story: hier