
Eingeteilt in die Tage des Skiaufenthalts zeichnet Regisseur Ruben Östlund die Frage nach Schuld, wenn auch nur im moralischen Sinne, nach. Wie verhalten sich Menschen in Extremsituationen? Und welchem Bild müssen Männer heute eigentlich entsprechen?
Zeit online hält fest: „Selten wurden unsere Vorstellungen von Männlichkeit klarer seziert. […] Östlund arbeitet sehr aufgeräumt, seine skrupulösen, fast analytischen Bildkompositionen erinnern stellenweise an die Filme Michael Hanekes – mit dem Unterschied, dass in Östlunds Inszenierungen stets ein böser, jedoch nie moralisierender Witz durchschlägt.“
n-tv fasst zusammen: „In einer berückend schönen Landschaft, in weißer Weite und großer Stille wird offenbar: der Mensch glaubt, sich durch moderne Technik die Natur Untertan zu machen. Letztendlich aber ist die Natur stärker – sei es in Form einer todbringenden Lawine oder in Form des grundlegendsten menschlichen Triebs, seines Überlebensinstinkts.“
taz.de konstatiert: „Auch in „Höhere Gewalt“ ist die Krise von Tomas nur das Symptom einer umfassenderen Verunsicherung zwischen Ehepartnern, der Film offenbart die Schwachstellen moderner Lebensführung, die kleinen Lügen, das unterdrückte Begehren, die Scheinheiligkeiten. Östlund zeigt, wie schnell die Auseinandersetzung des Paares sich auch auf andere übertragen kann.“
Cinema online: „Ruben Östlunds Drama versetzt auch den Kinobesucher in einen Zustand existenzieller Verunsicherung – und das ganz ohne formale Spielereien. Die unaufdringliche Inszenierung vertraut allein auf die emotionale Kraft der Geschichte und die Intensität der Darsteller.[…] Mit existenzieller Wucht und schwarzem Humor stellt das schwedische Drama gesellschaftliche Rollenmuster und Selbstbilder infrage.“
Kino zum Film: hier
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