Vincent (Bill Murray) ist alles andere als der angenehme Nachbar und perfekte Babysitter. Er ist griesgrämig, notorisch pleite und einmal die Woche vergnügt er sich mit einer schwangeren Stripperin. Und dennoch vertraut ihm Maggie ihren 12jährigen Sohn Oliver an. Sie, die neu in der Nachbarschaft ist, hat auch keine Wahl, muss sie doch eine Menge Überstunden machen. Zeit, in der sie nicht weiß, wo sie Oliver unterbringen könnte. Doch Vincent denkt nicht daran, den Fürsorglichen zu geben. Und so steht Oliver am Wettschalter einer Pferderennbahn an, sitzt in der Kneipe oder in Nachtclubs, während seine Schulkameraden ihre Hausaufgaben machen. Und lernt dabei mehr, als Vincent sich vorstellen kann.
Deutschlandradio Kultur konstatiert: „Aus der Konfrontation des kleinen, über alle Maßen höflichen Jungen und dem vulgären Erwachsenen entwickelt sich aber ohne Frage eine vergnügliche Dynamik, die vielleicht sogar vergessen lässt, dass nicht nur Bill Murray, sondern auch die famose Melissa McCarthy mittlerweile Stoffe verdienen, die ihrem Können angemessen sind.“
Spigel online positiv: „Auch wenn „St. Vincent“ ungleich konventioneller erzählt ist und einige dramatische Wendungen arg voraussehbar sind: Es bleibt dennoch ein reines Vergnügen zu sehen, wie Bill Murray mit unnachahmlicher Nonchalance Dosensardinen als Sushi serviert, und wie aus einer Handvoll verlorener Menschen eine liebenswert defizitäre Ersatzfamilie entsteht.“
Cinema online meint: „Billy Murray hat mit Jim Jarmusch („Broken Flowers“) und Sofia Coppola („Lost in Translation“) gedreht und ist Stammgast in den Filmen von Wes Anderson („Moonrise Kingdom“). Doch so umwerfend, so berührend und komisch wie in „St. Vincent“ war er vielleicht noch nie. […] Doch in erster Linie besitzt Regisseur und Drehbuchautor Ted Melfi, der vor fünfzehn Jahren seinen ersten und bislang letzten Film gedreht hat, ein wunderbares Gespür für Alltagskomik und trockenen Humor.“
Kino zum Film: hier
Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.
Wirklich ein netter und sehenswerter Film. Murray als „Arschloch“ ist dabei inzwischen wohl eher Hollywood-Standard, aber mir hat es gut gefallen, dass Melfi die Nebenrollen sehr liebevoll gestaltet hat. Tatsächlich scheint Murray im ganzen Film der einzige zu sein, der Klischees bedient. (Und das ist der Dramaturgie geschuldet.)