Von Daniel Grosse.
Vorgestern habe ich alles andere als die Wahrheit gesehen. Im Kino. „Tausend Zeilen“ heißt der neue Film von Michael Bully Herbig. Die Geschichte ist angelehnt an eine ganze Reihe erfundener Artikel aus dem echten Leben. So geschehen vor einigen Jahren.
Denn zugrunde liegt der reale Presseskandal um den Starreporter Claas Relotius, der dem Magazin DER SPIEGEL überwiegend aus den Fingern gesaugte Reportagen verkauft hatte. Relotius galt als Edelfeder. 2018 platzte die Bombe. Alles nur Lüge.
Zwei abgegriffene Sprachbilder kurz hintereinander, wow! Aber das Wochenende naht, da dürfen nicht nur die Themen etwas weicher werden.
Ich bin kein Filmkritiker, und spoilern möchte ich auch nicht. Aber wer eine solide Komödie mit tollen, überzeugenden Darstellern inmitten eines großen Bergs voller (Berufs-)Klischees sehen möchte, sollte sich „Tausend Zeilen“ ansehen. Aber Vorsicht: Eine fein sezierende Satire, die den Journalismus und die Medienmaschinerie bis ins Kleinste zerlegt, sollte man nicht erwarten!
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