Indische Musik und Jazz zusammen geht das?
Rudresh Mahanthappa, 1971 geboren, wuchs als Sohn indischer Einwanderer am Fuße der Rocky Mountains auf und erfuhr am eigenen Leib, was es bedeutet, in einem Land wie den USA weder schwarz noch weiß zu sein, aufzuwachsen ohne kulturelle Vorbilder im Spannungsverhältnis zwischen Hinduismus, indischer Küche und westlichem Theater, Sinfoniekonzerten und Jazz. In der Schule lernte er das Saxofonspiel, es folgten Jazzstudium, Stipendien und Auszeichnungen. Gemeinsam mit dem ebenfalls indischstämmigen Pianisten Vijay Iyer entdeckte er die indische Musik und verknüpfte sie mit Jazz.
Nun ist das Album Samdhi erschienen. Gemeinsam mit dem Saxofonisten Kadri Gopalnath aus dem südindischen Madras entstand ein Album, das R&B und klassische indische Musik vereint.
Die ZEIT (41/2011) begeistert: Man hört Mahanthappas volltönendes Altsaxofon, wie es über einem Bordun sanft durch die Oktaven gleitet wie durch ein Wasserbassin, in dem alle Bewegung leicht gedämpft wird. Mit Veränderungen seines Lippenansatzes umspielt er die Tonhöhen und treibt in schwebenden Bewegungen weit weg von der Intervallik der westlichen Musikkultur. Dann explodiert die Musik regelrecht.
Rudresh Mahanthappa: Samdhi (ACT/edel)
Rudresh Mahanthappa feat. Kadri Gopalnath & The Dakshina Ensemble:
Kinsmen (PI Recordings//AVI)
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