Rezension von Barbara Hoppe
“Ausverkauft” prangt über der Abendkasse der Kammerphilharmonie Berlin. Heute Abend spielt das Orquestrina Baborák bekannte Filmmusiken, Tangos von Piazzola und Maurice Ravels „Boléro“ in Kammermusikbesetzung. Und ausverkauft muss ein solches Konzert auch sein.
Hornist Radek Baborák spielt Weltklasse, und sein Ensemble steht ihm in nichts nach. Die Anstrengung, die es kostet, in ein Horn zu blasen, sieht man dem 38-jährigen nicht an. Statt dessen strahlt sein Gesicht vor Lachen und Hingabe am Spiel, was sich auf das Orchester überträgt, sei es im körperintensiven Einsatz der beiden Geigenspieler Dalibor Karvay und Martina Bačová oder am besten zu sehen im strahlenden Gesicht von Svatopluk Czech. Selten sah man einen Trommler die knapp 20 Minuten des Boléro mit so viel Spaß in höchster Vollendung durchtakten.
Gegründet hat Radek Baborák sein Ensemble im Jahr 2001. Seitdem treten die jungen Musiker regelmäßig bei Konzerten und Festspielen in Europa und Japan auf. Ihr Repertoire umfasst die Klassiker ebenso wie Tanz-, Orient- und Filmmusiken, Jazz oder Swing.
Und so konnte man am Samstagabend in der Philharmonie – umrahmt von einer humorvoll-kabarettistischen Moderation von Klaus Wallendorf, ebenfalls Hornist, Mitglied der Berliner Philharmoniker und bei German Brass – eine Kostprobe ihres Könnens genießen: herausragend dabei ganz sicher die wunderbar melancholische Suite „Hasidic Tunes“ von Lev Kogan und natürlich der „Boléro“ von Maurice Ravel, bei dem das Ensemble das Publikum schließlich vollends in seinen Bann zog.
Feuilletonscout empfiehlt: Höchstes Können und Spielfreude des Orquestrina Baborák sollte man sich nicht entgehen lassen!
Ein ausführliches Interview mit Radek Baborák lesen Sie hier.
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