Ein Altbau in Berlin-Kreuzberg. Die Wände bröckeln, die Badewanne befindet sich in Schieflage. Hier lebt ein Schriftsteller mit seiner Familie. Doch während seine fleißige Ehefrau das Geld nach Hause bringt, kommt er über tiefsinnige Grübeleien nicht hinaus. Das marode Haus wurde an einen amerikanischen Investor verkauft, was unserem Mann Anlass gibt, ein alptraumhaftes, dunkel-düsteres Wohnszenario zu entwerfen. Er entschließt sich, dem unbekannten Hausbesitzer in Übersee zu schreiben. Ein packender Brief soll es werden, ein Meisterwerk der Emotionen und Verzweiflung, um auf das Leid der Kreuzberger Familie aufmerksam zu machen. Doch wohin den Brief schicken sollte er je fertig werden -, wenn der unbekannte Investor keine Adresse hat, ständig um die Welt jettet und Flugzeuge sein Zuhause nennt?
Die ZEIT Literatur (41/2011) urteilt: Bremers neuer Roman ist nichts anderes als eine Expedition ins Finstere des Kapitalismus, dorthin, wo das Finanzielle umschlägt ins Numinose. [ ] Es gibt nichts Polemisches, Frontale in Bremers Romanparabel. Ihre Haltung ist weitaus raffinierter, es ist die des kindlichen und zugleich beklemmenden Erstaunens darüber, dass die scheinbar so unendlich weit entfernte Finanzwelt so fern gar nicht ist, sondern von einem Tag auf den anderen das eigene Leben zwischen Küche und Schafzimmer zerreißen kann.
Welt online resümiert: Dieses fantastische Prosastück bringt einem zum Lachen, obwohl vieles ja zum Heulen ist.
Deutschlandradio Kultur ebenfalls positiv: Bremers humoresker, brillanter Roman bietet ein außerordentliches Lektürevergnügen und ist bei aller Phantastik ein durchaus realistischer Gegenwartskommentar: Wir alle verspüren ja bisweilen das Bedürfnis, mit anonymen, unerreichbaren Investoren, die über unser Schicksal bestimmen, in Kontakt zu treten.
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