Gefangen im Pulsschlag des Begehrens. Von Barbara Röder
Salzburg hat sich herausgeputzt. In der „Triangel“, dem Szenetreff für Publikum und Künstler gleichermaßen, zieht sich grade eine Dame die Lippen nach. Es wird geplaudert und es muss natürlich Chanel sein beim Lippenstift! Das Rot des Kultlabels trägt die Lady seit 30 Jahren, erklärt sie stolz. „Schwer zu bekommen“, ergänzt sie. „Wie die Karten für den heutigen Opernabend“, kommentiere ich lächelnd. Ja, damals war sie auch schon hier, folgere ich gedanklich. „Le Nozze di Figaro“ und das „Mozart-Requiem“! Haitink und Barenboim. „Ah“, sage ich, „Sie waren auch bei meinen ersten Osterfestspielen 1991 hier! Und beim „Falstaff“ 1993. Großartig!“
Ihre Lippen leuchten jetzt in einem perfekten Rot. Ich sollte auch gleich einmal den Spiegel zücken. Der ist ebenfalls von Chanel. Dann deute ich auf das Foto mit Anna Netrebko und Rolando Villazon hinter der Lady. „Heute in live-“, scherze ich. Anna Netrebko in „La Gioconda“. „Ja“, flötet sie ganz berauscht und nippt am Rosé-Prosecco. „Same procedure each Easter!“
Im Festspielhaus wird’s dann ernst. Superschick sind eh alle. Nur der abschüssige blaue Teppichboden im Parkett, auf dem man wie auf Wolken dahingleiten soll, birgt so einige Stolperfallen für die in Eleganz gehüllten Damen. Louboutin und Prada! Das sind Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Draußen tröpfelt der Schnürlregen, what else? Drinnen im Salzburger Festspielhaus wartet pure, feinste Italiana auf uns: ein Doppel-Mord, flammende Liebe, unerfülltes Verlangen inklusive. Am Pult des Abends steht der Dirigent Sir Antonio Pappano. Er ist ein sicherer Garant für explosives, italienisches Welttheater an der Salzach!
Italiensehnsüchte
Denn für die diesjährigen Osterfestspiele 2024 wurden tönend dramatische Italiensehnsüchte versprochen. Dies wird rückhaltlos eingelöst! Das exquisite Programm mit spektakulären Highlights ist opulent gespickt, klingt verheißungsvoll: „La Gioconda“ von Amilcare Ponchielli und das „Requiem“ von Giuseppe Verdi. Denn Pappano, der hoch inspirierte Hexenmeister am Pult des Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, bringt mit Ponchiellis poesievoller Schauder- und Sehnsuchtsmusik die Aura im Festspielhaus zum Brodeln und Sieden.
Verheerendes Unheil, ausweglose Schicksalskonstellationen und die fatale Macht der Liebe in all ihren Facetten lässt der Komponist Amilcare Ponchielli bereits aus den ersten Takten seiner „La Gioconda“ zu uns singen: Die leidend tönenden Violoncellosoli im Entrée erinnern an Rossinis revolutionäre „Wilhelm Tell“-Ouvertüre, Verdis „Otello-Desdemona“-Flüsterarie oder den Monolog „Sie hat mich nie geliebt“ des Königs Philipp aus Verdis „Don Carlo“. Hollywood Sounds aalen sich im bittersüßen, zuckerwattigen Überschwang der Melodien. Pappano weiß hochemotionales Verlangen, den Pulsschlag des Begehrens aller Protagonisten aus der Partitur heraus zu kitzeln um diese in lodernde Klangfülle, gemeißelt federnde Rhythmen des frühen Verismo zu verwandeln. So muss große Oper sein! Oper, die in die Herzkammer des Sehnens der Zuhörer dringt. So wird aus der nie zuvor in Salzburg gespielten „La Gioconda“ ein furioser Opernklassiker. Die besten Interpreten braucht es natürlich auch für diese vor Macht, Intrige und Verrat strotzende Opera in vier Akten. Diese Sängerdarsteller haben die Salzburger Osterfestspiele 2024! Ganz vorne weg: Anna Netrebko und Jonas Kaufmann. Dazu gesellt sich der Bösewicht schlechthin: Luca Salsi als Barnaba.
Netrebkos Rollendebüt
Anna Netrebko, die vor Jahren nach der Rolle der Gioconda Verlangen zeigte, diese Pappano vorschlug, dieser aber sagte, die Hauptpartie der Gioconda sei noch „zu niedrig“ für sie, feierte jetzt ihr grandioses Rollendebüt. Netrebkos Stimme ist dunkler, geschmeidiger und noch erdiger geworden, ohne die Kraft der Spitzentöne zu verlieren. Das war schon in ihrer famosen Abigail in Verdis „Nabucco“ bei den Maifestspielen 2023 ansatzweise erlebbar.
Mit „La Gioconda“, 1876 an der Mailänder Scala uraufgeführt, gelang Ponchielli ein grandioser Sensationserfolg. Dies im gleichen Jahr übrigens, als Richard Wagner seine ersten Bayreuther Festspiele mit „Der Ring des Nibelungen“ ausrichtete und ein Jahr nachdem George Bizet mit seiner „Carmen“ auf eklatante Ablehnung stieß.
Inspiriert von Victor Hugo
Die historisch-politische Tragödie „Angelo, tyran de Padoue“ aus der Feder von Victor Hugo inspirierten den Librettisten der „La Gioconda“ Arrigo Boito, Dichter und der Komponist des „Mefistophele“. Er skizzierte ebenfalls die Verse zu Verdis „Otello“ und „Falstaff“. Eine Femme Fatale steht in „La Gioconda“ im Brennpunkt der dunklen Mächte, die um sie herum wirken. Gioconda ist eine scheue, bettelarme Straßensängerin. Der Plot in Venedig im 17. Jahrhundert spielend, dreht sich außerdem um zwei Tyrannen. Um zwei von der Inquisition gesteuerte Machtbesessene, die das grausame Spitzelwesen zu ihren Gunsten benutzen. Es sind die dunklen, undurchsichtigen Fieslinge, Barnaba und Alvise. Gioconda scheint wie ein zu fleischgewordener, roter Leidensfaden zu agieren, der alle Protagonisten miteinander verwebt. Sie liebt leidenschaftlich Enzo, einen vertriebenen Adeligen. Sie wird von Barnaba begehrt und verfolgt. Dieser lauert ihr auf in den dunklen Gassen Venedigs. Barnaba ist ein durchtriebener Stalker ohne Gewissen. Enzo, der leidenschaftliche Held der Oper, begehrt indessen Laura, die Frau des machthungrigen, brutalen Inquisitors Avise. Und Laura erwidert Enzo Gefühle. Mithilfe Giocondas kann sie in ein gemeinsames Leben mit Enzo fliehen.
Das heutige Venedig als Sehnsuchtskulisse
Oliver Mears, Operndirektor am Royal Opera House, zerrt die historische Handlung in ein jetztzeitiges, von der Mafia regiertes Venedig. Philipp Fürhofer kreierte für das Setting ein Venedig, das wir zu kennen glauben: Hippe Touristen (Chor) samt Kreuzfahrtschiff, eine marmorne Kirchenpalastfassade, eine trendige Lagune und Gondelstege mit Wasser im Hintergrund. Ferienkatalogtauglich ist dies allemal. Annemarie Woods schuf das zeitgemäß ausgeflippte sowie elegante Kleiderwerk.
Engelgleiche Furie
In der bespielten Ouvertüre sehen wir, wie Gioconda ein unschuldiges, engelsgleiche Wesen als Kind von der Mutter zahlenden Männern zugeführt wird. Die Mutter liebt den Luxus. Später stolziert sie mit einer Fuchsstola umflort daher. Indessen erleidet Gioconda ein von Traumata bestimmtes Schicksal. Frustriert, gedemütigt und sexuell missbraucht wird diese kleine Lächelnde (La Gioconda) zur erwachsenen Rächerin mutieren. Regisseur Mears schickt die junge Frau sogar in therapeutische Behandlung. Dort muss sie sie sich von Elektroschocks malträtieren lassen. Und dies von ihrem Peiniger und Begehrer, dem Mafioso Barnaba. Eine ziemlich unglaubwürdiger, sehr banaler Regieeinfall!
Gioconda, die innerlich Verletzte, ersticht infolge ihre Peiniger: den Spitzel Barnaba und Alvise, den Inquisitor, hier ein Cosa-Nostra-Oberhaupt. Anna Netrebko haucht dieser Gioconda Furien-gleiche Gefühle ein, um zu überleben. Sie verzichtet auf ihre Liebe zu Enzo. Sie hat sich aber dadurch auch selbst befreit. Ein wenig erinnert dies im Habitus an Bizets Zigarettenverkäuferin Carmen. Denn „Der rebellische Vogel Liebe“ vermag eben alles! In der Introspektion des Regieteams um Oliver Mears, der fast alle Protagonisten an der Rampe singen und agieren lässt, steht Gioconda im Finale der Oper mit aufgerissenen Augen, einer griechischen Göttin gleichend auf einer schäbigen Matratze. Sie hält ein blitzendes Messer in ihrer Hand, Barnaba, der sie zuvor gewaltsam besitzen wollte, liegt erdolcht zu ihren Füßen.
Anna Netrebko singt im schwarzen, seidenen Nachtgewand ihre fulminanten Suicidio-Arie. Einem Todesvogel gleichend durchlebt sie klagend das, was geschundene Seelen bewältigen müssen. Mehr Kampf um die eigene Existenz geht nicht! Jonas Kaufmann, der in schicker Freizeitkluft eher brav und ein wenig bieder daherkommt, später ist er im schwarzen Anzug mit gezückter Pistole auch nicht bedrohlich, singt seinen Enzo sehr zurückgenommen und verhalten. Die schmachtende „Cielo e mar!“-Arie ummantelt Kaufmann mit gekonnt gesteuerter „messa di voce“. Große Passion geht anders. Starke Frauenpower hören wir bei Eve-Maud Hubeaux (Laura). Die Geliebte Enzos tönt mezzowarm und verströmt subtile Noblesse. Einen besseren Barnaba als Luca Salsi gibt es nicht. Dieser Bariton vereint die „Jago“- und die „Scarpia-“ Schwärze für seine Paraderolle des Barnaba. Teilweise müsste die Oper eigentlich „Barnaba“ heißen, diskutieren einige Gäste in der Pause. Er ist eine Traumbesetzung! Tareq Nazmi gibt einen agilen fiesen Inquisitor, der als Mafioso-Alvise seine ganze bassorale Überlegenheit zu demonstrieren weiß. Agniezka Rehlis Sopran surrt herrlich geschmeidig als Giocondas geldverliebte Mutter. Das übrige Ensemble mit Nicolò Donini, Didier Pieri, Patrizio La Placa, Federico Benetti, Massimo Simeolo ergänzen die prachtvollen Italiana-Sternstunden. „Im Tanz der Stunden“, der berühmten Balletteinlage der Oper, wird das Schicksal, das sich Mears dramaturgisch zurecht gesponnen hat, wiederholt und delikat getanzt. (Choregraphie, Lucy Burgees).
Standing Ovations und überschäumende Bravi für Anna Netrebko. Besonders laute und herzliche Bravi für den beseelt dirigierenden Magier am Pult: Maestro Antonio Pappano!
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Amilcare Poncielli’s “La Gioconda” at the Salzburg Easter Festival 2024.
Trapped in the pulse of desire
Salzburg has dressed up. In the “Triangle”, the scene meeting place for audiences and artists alike, a lady is just pursing her lips. People are chatting and of course it has to be a Chanel lipstick! The lady has been wearing the red of the cult label for 30 years, she explains proudly. “Hard to get”, she adds, “like the tickets for tonight’s opera”, I comment with a smile. Yes, she was here back then too, I deduce mentally. “Le Nozze di Figaro” and the “Mozart Requiem”! Haitink and Barenboim. “Ah,” I say, “you were also here at my first Easter Festival in 1991! And for “Falstaff” in 1993, great!”
Her lips show now a stylish red colour. I should also pull out the mirror. That’s also from Chanel. Then I point to the photo of Anna Netrebko and Rolando Villazon behind the Lady. “Today in live,” I joke. Anna Netrebko in “La Gioconda”. “Yes,” she whispers, intoxicated, and sips her rosé Prosecco. “Same procedure each Easter!”
Then it gets serious in the Festspielhaus. Everyone is super chic anyway. Only the sloping blue carpet in the stalls, on which you are supposed to glide along as if on clouds, harbours a few stumbling blocks for the ladies clad in elegance. Louboutin and Prada! These are challenges that have to be mastered. It’s drizzling outside, what else? Inside the Salzburg Festspielhaus, pure, finest Italiana awaits us: a double murder, flaming love, unfulfilled desire included. Conductor Sir Antonio Pappano is on the podium for the evening. He is a sure guarantee for explosive, Italian world theatre on the Salzach!
Italian longings
Because for this year’s 2024 Easter Festival, dramatic longings for Italy have been promised. This will be unreservedly honoured! The exquisite programme with spectacular highlights is opulently peppered and sounds promising: “La Gioconda” by Amilcare Ponchielli and the Requiem by Giuseppe Verdi. Pappano, the highly inspired warlock at the helm of the Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, brings the aura in the Festspielhaus to boiling point with Ponchelli’s poetic music of shivers and longing.
The composer Amilcare Ponchielli lets us hear devastating disaster, hopeless constellations of fate and the fatal power of love in all its facets from the very first bars of his “La Gioconda”: The suffering cello solos in the Entre are reminiscent of Rossini’s revolutionary “William Tell” overture, Verdi’s “Otello-Desdemona” whispering aria or King Philip’s monologue “She never loved me” from Verdi’s “Don Carlo”. Hollywood sounds bask in the bittersweet, sugary exuberance of the melodies. Pappano knows how to tease highly emotional desire, the pulse of desire of all the protagonists out of the score in order to transform it into a blazing sonority, chiselled, springy rhythms of early verismo. This is what great opera should be like! Opera that penetrates the heart of the listener’s longing. This turns “La Gioconda”, which has never been performed in Salzburg before, into a furious opera classic. Of course, this opera in four acts, brimming with power, intrigue and betrayal, also requires the best performers. The Salzburg Easter Festival 2024 has these singers! Right at the front: Anna Netrebko and Jonas Kaufmann. It is joined by the villain par excellence: Luca Salsi as Barnaba.
Netrebko’s role debut
Anna Netrebko, who showed a desire for the role of Gioconda years ago and suggested it to Pappano, but who said that the main part of Gioconda was still “too low” for her, now celebrated her grandiose role debut. Netrebko’s voice has become darker, smoother and even more earthy, without losing the power of the top notes. This could already be experienced to some extent in her splendid Abigail in Verdi’s “Nabucco” at the 2023 May Festival.
With “La Gioconda”, which premiered at La Scala in Milan in 1876, Ponchielli achieved a magnificent sensational success. Incidentally, this was in the same year that Richard Wagner organised his first Bayreuth Festival with “Der Ring des Nibelungen” and one year after George Bizet’s “Carmen” met with resounding rejection.
Inspired by Victor Hugo
The historical-political tragedy “Angelo, tyran de Padoue” by Victor Hugo inspired the librettist of “La Gioconda” Arrigo Boito, poet and composer of “Mefistophele”. He also outlined the verses to Verdi’s “Otello” and “Falstaff”. In “La Gioconda”, a femme fatale is at the centre of the dark forces at work around her. Gioconda is a shy, destitute street singer. Set in 17th century Venice, the plot also revolves around two tyrants. It is about two power-mad men controlled by the Inquisition who use the cruel informer system in their favour. They are the dark, opaque villains, Barnaba and Alvise. Gioconda seems to act like a red thread of suffering made flesh that interweaves all the protagonists. She is passionately in love with Enzo, an exiled nobleman. She is coveted and pursued by Barnaba. The latter lies in wait for her in the dark alleyways of Venice. Barnaba is a cunning stalker without a conscience. Enzo, the passionate hero of the opera, meanwhile desires Laura, the wife of the power-hungry, brutal inquisitor Avise. And Laura reciprocates Enzo’s feelings. With the help of Gioconda, she is able to escape to a life together with Enzo.
Today’s Venice as a backdrop of longing
Oliver Mears, opera director at the Royal Opera House, drags the historical plot into a present-day Venice ruled by the mafia. Philipp Fürhofer created a Venice for the setting that we think we know: hip tourists (choir) and cruise ship, a marble church palace façade, a trendy lagoon and gondola walkways with water in the background. This is certainly suitable for a holiday catalogue. Annemarie Woods created the contemporary, freaky and elegant costumes.
Angel-like fury
In the overture, we see how Gioconda, an innocent, angelic creature, is given to paying men as a child by her mother. The mother loves luxury. Later, she struts along in a fox stole. Meanwhile, Gioconda suffers a fate determined by trauma. Frustrated, humiliated and sexually abused, this little smiling girl (La Gioconda) will mutate into an adult avenger. Director Mears even sends the young woman for therapeutic treatment. There she is subjected to electric shocks. And this by her tormentor and suitor, the mafioso Barnaba. A rather implausible, very banal directorial idea!
Gioconda, the inwardly wounded woman, stabs her tormentors to death: the informer Barnaba and Alvise, the Inquisitor, here a Cosa Nostra leader. Anna Netrebko breathes the same feelings into this Gioconda Furies in order to survive. She renounces her love for Enzo. But she has also freed herself in the process. This is somewhat reminiscent of Bizet’s cigarette saleswoman Carmen.
Because “Love, the rebellious bird” can do anything!
In the introspection of Oliver Mears’ directing team, who have almost all the protagonists sing and act on the ramp, Gioconda stands on a shabby mattress in the opera’s finale with her eyes wide open, resembling a Greek goddess. She holds a flashing knife in her hand, Barnaba, who previously wanted to possess her by force, lies stabbed to death at her feet. Anna Netrebko sings her brilliant Suicidio aria in a black, silken night gown. Like a bird of death, she lamentingly lives through what maltreated souls have to cope with. You can’t fight for your own existence any harder.
Jonas Kaufmann, who comes across as rather well-behaved and a little staid in his smart casual attire, and is not even threatening later on in a black suit with a drawn pistol, sings his Enzo in a very reserved and restrained manner. Kaufmann encases the languorous “Cielo e mar!” aria in a skilfully controlled “messa di voce”. Great passion is different. We hear strong female power from Eve-Maud Hubeaux (Laura). Enzo’s lover sounds mezzo-warm and exudes subtle noblesse. There is no better Barnaba than Luca Salsi. This baritone combines the “Jago” and “Scarpia” blackness for his parade role of Barnaba. In part, the opera should actually be called “Barnaba”, some guests discuss during the interval. He is a dream cast! Tareq Nazmi plays an agile, nasty inquisitor who knows how to demonstrate all his bass-oral superiority as the mafioso Alvise. Agniezka Rehli’s soprano buzzes wonderfully smoothly as Gioconda’s money-loving mother. The rest of the ensemble, including Nicolò Donini, Didier Pieri, Patrizio La Placa, Federico Benetti and Massimo Simeolo, round off the splendid Italiana star turns. In the “Dance of the Hours”, the opera’s famous ballet interlude, the fate that Mears has dramaturgically spun is repeated and danced delicately. (Choregraphy, Lucy Burgees)
Standing ovations and exuberant bravos for Anna Netrebko. Particularly loud and heartfelt bravos to the animatedly conducting magician on the podium: Maestro Antonio Pappano.
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