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Auf das Duo Praxedis ist einfach Verlass – John Thomas „Complete Duos for Harp and Piano Vol. 2“

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Von Stefan Pieper.

Der walisische Komponist John Thomas (1826-1913) war nicht nur ein herausragender Harfenist am Hof von Königin Victoria, sondern auch ein äußerst begabter Arrangeur und Komponist. Thomas Fähigkeit, in seinen Neuarrangements und Eigenkompositionen die Harfe sowohl als Soloinstrument als auch im Duett mit dem Klavier zu verwenden, macht sie zu einem prädestinierten Sujet für das Duo Praxedis, welche sich aktuelle mit einer ganzen Reihe von Erstaufnahmen diesem Œuvre widmet.

Die Harfenistin Praxedis Hug-Rütti und ihre Tochter, die Pianistin Praxedis Geneviève Hug, machen sich seit vielen Jahren um die Renaissance der einst beliebten Duo-Besetzung Harfe plus Klavier verdient, was bereits auf circa 15 Tonträgern dokumentiert ist. John Thomas „Complete Duos for Harp and Piano Vol. 2“, markieren in diesem Kontext ein beeindruckendes Talent, eine stilistische Vielseitigkeit gepaart mit unersättlicher Neugier, sich prominente Werke seiner Zeitgenossen einzuverleiben und sie für sein Instrument und dessen Kombination mit dem Klavier passend zu machen. Der Waliser war ja auch eine tonangebende Kapazität, sonst hätte er es nicht zum persönlichen „Hof-Harfenistin“ bei Königin Viktoria gebracht. Das Duo Praxedis arbeitet auf jeden Fall sein Markenzeichen überzeugend heraus: Nämlich ein souveränes Stilgefühl, mit dem er – in zahllosen Varianten – einen eleganten romantischen Stil auf die Gegebenheiten der Harfe übertragen hat.

Vor allem Schuberts Lieder werden diesem sanften Klangkosmos einverleibt, was dem Sujet noch weniger Schwermut, dafür um so mehr sanfte Leichtigkeit einverleibt. Das Lied von der Forelle wirkt schon fast so, als wäre es für das Duo Praxedis geschrieben worden, welches sich ja so sehr auf anmutiges, dabei verblüffend vielgestaltiges Spiel versteht. Gerade im Programm dieser CD fasziniert es, wie die Rollenverteilung zwischen „singender“ Melodiestimme und klangmalerisch feinzeichnenden Begleitfiguren beständig wechselt – das Wasser des imaginären Baches in diesem Lied scheint durch die Harfentöne erst richtig ins Funkeln zu geraten.

Frederic Chopins berühmter Trauermarsch aus der Klaviersonate Nr. 35 wird bekanntlich bei vielen  bedeutenden Beisetzungen gespielt, sogar  Chopin selbst wurde zu diesem Klängen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Dabei hat dieses Stück es doch vielleicht auch mal verdient, aus allzu tragischen Konnotationen von „Gebrauchsmusik“ wieder befreit zu werden. Die leichtfüßige Interaktion aus Harfe und Klavier vom Duo Praxedis leistet hier auf jeden Fall einen erfrischenden Beitrag. Noch viele weitere Aha-Erlebnisse komplettieren das Hörvergnügen dieses Volumes 2. Hinzu kommen die ebenfalls hörenswerten, kultivierten Eigenkompositionen von John Thomas selbst. Dass sich all dies zu einem unerschöpflich erzählenden, aber niemals geschwätzigen Fluss vereint, ist beim Duo Praxedis, garantiert, denn auf Praxedis Hug-Rütti und Genevieve Hug ist nun einmal immer Verlass. Und das macht natürlich jetzt neugierig, auch in die anderen Volumes hineinzuhören, mittlerweile ist die Serie bei ihrer fünften Nummer angekommen.

Duo Praxedis
John Thomas –  Complete Duos for Harp and Piano Volume 2
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You can simply rely on the Duo Praxedis – John Thomas ” Complete Duos for Harp
and Piano Volume 2″
The Welsh composer John Thomas (1826-1913) was not only an outstanding harpist at the court of Queen Victoria, but also an extremely talented arranger and composer. Thomas’ ability to use the harp both as a solo instrument and in duet with the piano makes his work the subject of Duo Praxedis, which is dedicated to current recordings. Praxedis Hug-Rütti and her daughter Praxedis Geneviève Hug have been instrumental in the renaissance of the harp and piano duo for years. Their album “John Thomas Complete Duos for Harp and Piano Vol. 2” showcases Thomas’ talent and stylistic versatility. The duo translates an elegant romantic style onto the harp, especially in Schubert’s songs, which lend lightness to the gentle sonic cosmos. Chopin’s Funeral March is interpreted with nimbleness by Praxedis, freed from tragic connotations. The album offers further moments of insight and includes noteworthy original compositions by Thomas. The series has now reached Volume 5, with Duo Praxedis demonstrating its reliability and sparking curiosity for future volumes.

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