Für sie ist Straßenmusik die ehrlichste Form von Musik. Deswegen ließ sie sich auch nicht von Plattenfirmen einfangen, nachdem sie vor vier Jahren bei „The Voice of Germany“ die Jury überzeugt hatte. Sie sammelte lieber per Crowdfunding für ihr Debütalbum. Das erschien kürzlich, heißt „Elen“, und überzeugt mit reifen, kraft – und gefühlvollen Songs.
Feuilletonscout sprach mit der 25-jährigen Musikerin aus Berlin.
Feuilletonscout: Seit wann machst du Musik? Elen: Eigentlich schon immer. Aber so richtig mit Auftreten usw. seit ca. 8 Jahren.
Feuilletonscout: Deine Stimme klingt voll, manchmal ein bisschen rau, sehr reif. Kein Jungmädchen-Gepiepse. Wann hast du diese Stimme entdeckt? Elen: Ich hab schon immer gern gesungen, mich aber auch gern an anderen Instrumenten ausprobiert. Irgendwann wollte ich mal in einer Band als Schlagzeugerin anfangen. Da wurde mir geraten, die Finger davon zu lassen und mich mal ans Mikro zu stellen. Und das war der Punkt, der mich erst so richtig zum Singen gebracht hat.
Feuilletonscout: Hast du eine Gesangsausbildung gemacht? Elen: Nein.
Jeder kann mitmachen! Und natürlich kann auch jeder zuschauen.
Die „1. Open Stage“ bietet jedem professionellen und semiprofessionellen darstellenden Künstler die Möglichkeit, seine Kunst auf der Bühne zu präsentieren. Sieben Minuten hat er, um unter dem Motto „Kunst rettet die Welt“ das Publikum zu überzeugen.Weiterlesen »Tipp zum Wochenende: „1. Open Stage“ bei „48 Stunden Neukölln“
Wir treffen uns morgens um halb neun, natürlich im Wedding. Beim „Knusperbäcker“ direkt am U-Bahnhof Amrumer Straße. Eine Bäckerei mit ein paar Tischen und viel Herzlichkeit.
Feuilletonscout: „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ wird in diesem Jahr elf Jahre alt. Hast du manchmal Angst, irgendwann die Lust am Wedding zu verlieren? Oliver Tautorat: Am Wedding: nie. An „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ auch nicht. Ich habe jetzt ja schon fast 2000 Vorstellungen gespielt, bin fast bei jeder Folge dabei. So lange unsere Gäste kommen und vielfältig bleiben, ist es spannend. Es ist wie ein Spiegelbild von draußen. Das ist schön. Und obwohl ich gerade Urlaub habe, war ich kürzlich im Theater und habe eine Show anmoderiert. Dabei habe ich wieder gesehen, was für ein tolles Publikum bei uns ist. Das gibt mir unheimlich viel Kraft, Energie und Ideen. Was wir mit dem Theater erfunden haben ist einmalig. Es ist für mich genau das Richtige. Was anderes könnte ich gar nicht machen.
Feuilletonscout: Was macht das Besondere ausgerechnet des Wedding aus? Oliver Tautorat: Ich glaube, dass der Wedding noch einer der letzten Bezirke ist, der sich zwar entwickelt, gentrifiziert wird, aber vom Ursprung her immer noch sehr echt und total lebendig ist. So hart er ist, so ehrlich ist er auch. Das finde ich klasse.
Feuilletonscout: Bist du hier geboren? Oliver Tautorat: Nein. Meine Mutter ist Griechin, mein Vater kommt aus Norddeutschland und ich selbst bin in Würzburg geboren. Seit ungefähr 12 Jahren bin ich jetzt in Berlin und bin hier auch mehrfach um-, aber nie aus dem Wedding herausgezogen. Ich habe ihn als meine Heimat entdeckt. Als Halbgrieche gefällt es mir sehr, die Kultur hier ist wirklich lebendig. Ich fühle mich im Wedding richtig, richtig wohl. Ich mag die Ehrlichkeit und Direktheit.
Feuilletonscout: „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ ist die erste und einzige Bühnensitcom weltweit. Wie kam es zu dieser Idee? Oliver Tautorat: Es ist wirklich erstaunlich. Nur Danny de Vito hat mal so etwas Ähnliches gemacht, allerdings zeitlich begrenzt. So, wie wir es machen, ist die Bühnensitcom wirklich einmalig. Wir kamen dazu sehr unschuldig. Als wir damals nach Berlin zogen, waren wir sehr serienaffin, „Friends“ gehörte bei uns zum Standardfernsehprogramm. Und obwohl wir beide schauspielern wollten, haben wir schnell festgestellt, dass die deutsche Bühnenlandschaft nicht so das Richtige für uns ist. Unsere Sitcom starteten wir zunächst ganz harmlos mit einer Folge. Wir haben uns einen Probenraum gesucht und haben ihn damit finanziert, dass wir dort auch gleich spielten. Dann haben wir festgestellt, dass wir, um die Leute auf uns aufmerksam zu machen, in den Veranstaltungskalendern der Stadtmagazinen sein müssen. Und die brauchen das Programm immer 10 -14 Tage vorher. Also haben wir mit Folgen angefangen, haben wöchentlich gespielt und das hat sich ganz schnell herumgesprochen. Wir waren mit unseren 30 Plätzen immer ausverkauft.
Foto: prime time theater
Feuilletonscout: Hast du je damit gerechnet, dass ihr damit so erfolgreich werdet? Oliver Tautorat: Überhaupt nicht. Es ist immer noch so, dass, wenn ich darüber nachdenke, wo wir – auch als von Senat gefördertes Theater – jetzt stehen, kaum glauben kann. Wenn ich abends ins Theater komme und schon von weitem die Leute warten sehe, denke ich immer noch: Es ist wirklich unglaublich. Ich bin nicht satt, zu sehen, dass es verrückt schön ist, dass es so ist. Berlin ist eine so große Stadt mit so vielen Theatern, da ist es toll, dass Gäste zu uns kommen. Und ich kann fast 20 Menschen mit dem Theater eine Existenz sichern.
Sie gilt als die älteste Lesebühne der Welt und trotzt seit 20 Jahren ohne Unterbrechung am Sonntagabend dem „Tatort“-Deutschland: Die Reformbühne Heim & Welt. Hier las auch Wladimir Kaminer, als man noch ins „Kaffee Burger“ pilgerte, und er liest auch heute noch von Zeit zu Zeit in seiner alten Wirkungsstätte. Derzeit heißt das Stammpersonal Ahne, Uli Hannemann, Jakob Hein, Falko Hennig, Heiko Werning und Jürgen Witte, immer wieder sind auch Gäste eingeladen. Gelesen werden kurze, nie länger als zehn Minuten dauernde Texte. Es geht auch nicht Weiterlesen »Feuilletonscout gratuliert: 20 Jahre Reformbühne Heim & Welt
Ein Gastbeitrag von Romy Campe von KUNSTLEBEN BERLIN MASCH und ich waren im Hamburger Bahnhof und haben uns einen Eindruck von der wirklich empfehlenswerten Ausstellung “Moby Dick” gemacht. Unbedingt hingehen! Das ist keine normale Ausstellung, sondern die Welt des Künstlers Michael Beutler, die Du hier… Weiterlesen »Ausstellung: Michael Beutler – Moby Dick im Hamburger Bahnhof
Ein Gastbeitrag von Leonie Pfennig, die – als gebürtige Ost-Berlinerin – einen sehr persönlichen Blick auf die Berliner Ausstellung wirft. Ich bin Ost-Berlinerin, in Berlin-Friedrichshain geboren. Meine komplette Kindheit und Jugend verbrachte ich in der DDR. Im April 1988 bewilligte man mir eine Besuchsreise zum… Weiterlesen »„West:Berlin“ im Ephraim Palais
Joseph Haydn (1732 – 1809) kann man ohne Weiteres in die Riege der außerordentlichen Komponisten einreihen: Er gilt als Vater der klassischen Sinfonie und des Streichquartetts, lebte als Kapellmeister rund 30 Jahre in der Familie Esterházy, eine der reichsten und einflussreichsten Familien im Königreich Ungarn, erfuhr in England Ruhm und Ehre, komponierte die so genannte Kaiserhymne, deren Melodie mit dem Text von Hoffmann von Fallersleben unsere heutige Nationalhymne ist, war mit Mozart befreundet und Lehrer von Beethoven.Weiterlesen »„Haydn 2032“ – mehr als nur Musik
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