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Buchneuerscheinung

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“
Coverabbildung © Ullstein Verlag

 Rezension von Barbara Hoppe

Fremdschämen ist eine merkwürdige Angelegenheit. Da sagt und tut jemand etwas, und man selbst schämt sich in Grund und Boden, so peinlich ist der andere. Dabei könnte es uns völlig gleichgültig sein, was dieser jemand sagt oder tut, kennen wir ihn doch meistens nicht und haben auch sonst nichts mit ihm zu tun. Noch kurioser wird es, wenn sich dieses Phänomen auf eine literarische Figur bezieht. Man liest ein Buch und bekommt vor lauter Scham fast einen roten Kopf.

Ein Loser, der das Herz erwärmt

So geht es einem mit Kress. Kress ist Student der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. 12. Semester. Er ist natürlich belesener als seine Kommilitonen, intelligenter, charmanter, höflicher. Während um ihn herum nur Mittelmaß, Small Talk und Belanglosigkeit herrschen, beschäftig sich Kress mit den philosophischen Fragen des Lebens. In seiner Weiterlesen »Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Fotografie: Neuer Bildband „Der Duft der Träume“ von Sebastião Salgado

Fotografie: Neuer Bildband „Der Duft der Träume“ von Sebastião Salgado

Er schaute schon immer auf die Armen und Schwachen. In den Bildern des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado sehen wir Goldschürfer oder Flüchtlinge und Menschen in ausweglosen Situationen, zwischen Krieg, Hunger und Verzweiflung. (siehe auch Feuilletonscout vom 15. August 2014 und Feuilletonscout vom 3. November 2014).… Weiterlesen »Fotografie: Neuer Bildband „Der Duft der Träume“ von Sebastião Salgado

Literatur: Der neue Roman von Umberto Eco „Nullnummer“

Literatur: Der neue Roman von Umberto Eco „Nullnummer“

Literatur: Der neue Roman von Umberto Eco „Nullnummer“Eine Zeitung soll lanciert werden, die über die schmutzigen Geschäfte in Politik und Gesellschaft berichtet. Der verantwortliche Journalist Colonna fürchtet um sein Leben, nachdem bei ihm eingebrochen, das brisante Material aber nicht gefunden wurde. Was nur er und der Herausgeber wissen: Die Zeitung soll nie erscheinen, aber mit ein paar Nullnummern ein wirkungsvolles Drohmittel sein, dem Verleger den Weg in bestimmte gesellschaftliche Sphären zu ebnen. Doch Colonna soll nicht nur mit der Gefahr einer solchen Zeitung drohen – nein, gleichzeitig schreibt er einen Enthüllungsroman über den geplanten Skandal einer solchen Publikation. Und das alles in Mailand im Jahr 1992.Weiterlesen »Literatur: Der neue Roman von Umberto Eco „Nullnummer“

Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Rezension von Barbara Hoppe „Sie treffen: Anna, in ihrem Beruf nennt sie sich Sarina von Maltig, auffallendes Merkmal sind ihre hennarot gefärbten, krausen Haare. Martin, seine Haarfarbe ist ungewiss braun. „Die Frau auf dem Fahrrad“, sie heißt Frau Schneider, mit dem Rufnamen Liese, und hat… Weiterlesen »Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Krimi und Lesung: Arno Strobel „Das Dorf“

Krimi und Lesung: Arno Strobel „Das Dorf“

Krimi und Lesung: Arno Strobel „Das Dorf“Panik ist in der Stimme seiner Ex-Freundin, Todesangst, als sie Bastian Thanner aus heiterem Himmel anruft. Drei Monate zuvor hatte Anna ihn ohne eine Erklärung verlassen und verschwand. Jetzt ruft sie ihn um Hilfe, und Bastian macht sich auf die Suche nach ihr. Mit Freund Safi landet er in einem Dorf an der Müritz, wo Vieles auf Anna hinweist, aber niemand in dem Ort ihm weiterhilft. Dann verschwindet auch noch Safi, die Telefone funktionieren angeblich nicht mehr, und auch die Polizei ist mehr als zurückhaltend. Bastian gerät immer stärker in einen Strudel aus Unerklärlichem, wird zum Gefangenen eines unheimlichen Dorfes, das ständig sein Gesicht verändert. Als er versucht zu fliehen, wirdWeiterlesen »Krimi und Lesung: Arno Strobel „Das Dorf“

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“Britannien im fünften Jahrhundert nach Christus. Die Römer haben sich zurückgezogen, die Angelsachsen sind noch nicht richtig angekommen und eine Minderheit unter den Einwohnern Britanniens, in dem jede Bevölkerungsgruppe um Vorherrschaft ringt. Das Land ist in einem Übergangsstadium, verwüstet durch Kämpfe, unheimlich und voller unbekannter Gefahren.

Hier leben Axl und Beatrice. Das Paar gilt in seinem Dorf als Außenseiter und ist dort nicht wohl gelitten. Sie beschließen, fortzuziehen und ihren Sohn zu suchen, den sie lange nicht gesehen haben. Eine phantastische, gefährliche Reise beginnt, während die beiden merken, dass in Britannien Veränderungen heraufziehen, die nicht nur für das Land, sondern auch für sie weitreichende Bedeutung haben werden.

Kazuo Ishiguro schrieb Weiterlesen »Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho„Du Schwein!“ brüllen wir Menschen an, die uns verletzt oder hintergangen haben. „Du Schwein“, sagen wir jemandem, der unordentlich und unsauber ist und „Da hast du aber Schwein gehabt“, wenn ein Freund glücklich aus einer Situation herausgekam. Neben der sprachlich-metaphorischen Ebene dient uns das Schwein aber auch als Nutztier: Wir züchten, mästen und schlachten es und gerade jetzt, im Sommer, landet es nicht selten säuberlich aufgeteilt auf unserem Grill.

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (geb. 1952 in Wien) hat sich unseres liebsten Schimpfwort- und Fleischlieferanten angenommen. Denn die Wissenschaft weiß längst: Das Schwein ist physiologisch uns Menschen sehr ähnlich. Die erste Transplantation einesWeiterlesen »Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Gehen. Flanieren. Bummeln. Über den Wert des langsamen Fortschreitens und der gleichzeitigen Betrachtung der Welt mit den Augen, aber auch mit dem Denken, gibt es bereits einiges zu lesen. Eines der bekanntesten Werke hierzu ist sicher „Spazieren in Berlin“ von Franz Hessel. Der französische Soziologe… Weiterlesen »Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“