Franz Liszt (1811-1886) hatte ein bewegtes Leben. Er war Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller, entwickelte die Symphonische Dichtung und gründete den Allgemeinen Deutschen Musikverein mit. Mit sieben Jahren konnte er Noten schreiben, mit neun Jahren trat er mit eigenen Stücken auf. Als junger Mann traf er in Paris auf berühmte Literaten seiner Zeit wie Victor Hugo, Honoré de Balzac, Heinrich Heine, Alexandre Dumas, George Sand und Théophile Gautier. Er reiste durch Europa, hatte viele amouröse Verhältnisse, beständige und weniger beständige.
Nun liegt eine umfangreiche Biographie über den Komponisten vor, der mit Richard Wagner befreundet war und vier Jahre nach dessen Tod während eines Besuchs der Festspielstadt dort starb.
Deutschlandradio Kultur urteilt kritisch: Eine Künstlerbiografie stellt man sich aufregend vor. Doch dafür braucht es Einfühlung und Fantasie. Der Liszt-Biograf Oliver Hilmes hingegen ist ein strenger Dokumentarist, so dass der Leser zwar viele Fakten über den Komponisten, aber kaum Einblicke in seine Seele erhält.[…] Bei alledem bleibt Hilmes‘ Buch eine kurzweilige, streckenweise spannende Lektüre, die – sozusagen auf dem Umweg über das Leben seines Superstar-Helden – auch interessante zeitgeschichtliche Einblicke gewährt.
Auch die Zeit ist eher verhalten: „Eine neue Liszt-Biographie sucht den „Superstar“ – nicht nicht den Komponisten. […] So heißt denn das Buch von Oliver Hilmes im Untertitel Biographie eines Superstars und versorgt uns reichlich mit dem entsprechenden Stoff. […] Näheres zur Musik steht auf vielleicht fünf von 432 Seiten.“
Oliver Hilmes: Liszt – Biographie eines Superstars
Siedler Verlag, München 2011
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