„Shining“ aus dem Jahr 1977, verfilmt mit Jack Nicholson, gehört zu den erfolgreichsten (Horror-) Romanen des Schriftstellers Stephen King. Der kleine Junge damals, Dan, litt unter seinem alkoholkranken Vater, der sich als Hausmeister im Hotel „Overlook“ verdingen musste. Dort wartete das Grauen auf Dan und die Erkenntnis, dass er das „Shining“, übernatürliche Fähigkeiten, besitzt.
Nun ist Dan erwachsen geworden. Sein Vater ist lange tot, Dan bekämpft tapfer das geerbte Alkoholproblem, kümmert sich, dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten, in einem Sterbehospiz einfühlsam um die Todkranken, die ihn Doctor Sleep nennen. Zufällig begegnet er der kleinen Abra, die ebenfalls das Shining besitzt. Und sie ist in Gefahr. Denn eine Sekte, getarnt als harmlose, blässlich-dicke Camper, die im Tross von Ort zu Ort zieht, sich „Wahrer Knoten“ nennt und als Jungbrunnen-Elixir das Shining von Kindern extrahiert (die dabei sterben), ist hinter Abra her. Dan will das Mädchen retten und ist schließlich mit seinen Freunden erneut in einem Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt.
Zeit online positiv: „Der Plot ist grundsolider King. Man staunt, wie dieser Schriftsteller mit relativ geringer Variation einander immer wieder gleichender Fabeln es doch schafft, den Leser in seinen Bann zu schlagen. Wer beispielsweise glaubt, das alte Motiv des Vampirs sei in letzter Zeit etwas überstrapaziert worden und gebe nichts mehr her, der erlebt hier, wie King es bloß mit dem Typ des rüstigen Rentners zu kreuzen braucht, um sofort die Wirkung des Neuen und Originellen zu erzielen.“
FAZ net fasst zusammen: „Stephen King […] ist Horror – die in solchen Sachen gängige Werbung dürfte sogar straflos behaupten: Horror pur […] Stephen King hat mit „Doctor Sleep“ eine eigenwillige Fortsetzung von „The Shining“ geschrieben.“
Bei Focus online heißt es: „Stephen King ist nach wie vor Meister des Horrors – nicht der hochgestochenen literarischen Sprache. Ein poetischer Lesegenuss ist das Werk nicht. Aber das dürften Kings Fans auch nicht erwarten. Die Stärken liegen in der Spannung, die King überzeugend aus übersinnlichen Phänomenen und drastischer Schilderung entstehen lässt.“
Süddeutsche online meint: „Sicher, kaum einer beherrscht die Tricks der Spannung so wie King, der einen mit einer ersten Seite so in die Geschichte ziehen kann, bis man sie gesamt verschlungen hat. Doch der eigentliche Reiz seiner Bücher ist es, dass sich der Alltag mit seinen Dingen gegen die Menschen der Vor- und Großstadt verschwört […] Egal ob es die Nachbarn, der Haushund oder das Auto sind – das Böse lauert in uns.“
Stephen King:
Doctor Sleep
a.d. Englischen von Bernhard Kleinschmidt
Heyne Verlag, München 2013
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