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Museum Wiesbaden: Zum 300. Todestag ehrt das Haus die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sybilla Merian

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Museum Wiesbaden: Zum 300. Todestag ehrt das Haus die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sybilla MerianSie starb hochgeachtet, aber dennoch verarmt in Amsterdam: Maria Sybilla Merian. Vor 300 Jahren begrub man die Naturforscherin und Künstlerin fast siebzigjährig nach einem aufregenden Leben, das 1717 zwei Jahre nach einem Schlaganfall im Rollstuhl endete.

Sie war die Tochter von Matthäus Merian dem Älteren, ein Verleger und Kupferstecher, der starb, als sie drei Jahre alt war. Ihr Stiefvater Jacob Marrel war Blumenmaler und die kleine Maria Sybilla zeigte schon früh künstlerisches Talent. Genauso ausgeprägt war jedoch auch ihr Interesse an Insekten. Sehr genau studierte sie die kleinen Lebewesen und auch Pflanzen, erforschte ihre Lebensweisen und –räume und klassifizierte sie. Besonderes Augenmerk legte sie auf die Seidenspinner. Als Zentrum des europäischen Seidenhandels bot sich im Wohnort von Maria Sybilla Merian, in Frankfurt am Main, dieses Studienobjekt geradezu an. Ihre Schriften hierzu mit dem Titel „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ erschienen 1679, 1683 und 1717. Von einer zweijährigen Studienfahrt ins südamerikanische Surinam brachte Merian 1701 zahlreiche Tierpräparate nach Amsterdam zurück, die im Bürgerhaus der Stadt ausgestellt wurden.

Maria Sybilla Merian nutzte die Chance, die ihr nicht nur ein aufgeklärtes und liberales Elternhaus, sondern auch die Zeitumstände ermöglichten, in denen der Forscher- und Entdeckerdrang stark ausgeprägt war. Sie war ein außergewöhnliche Frau, die nicht nur unbeirrt ihren Forschungen nachging, sondern sich auch mit ihren Töchtern nach zwanzig Jahren Ehe von Heim und Ehemann emanzipierte.

Anlässlich ihres 300. Todestages (und 370. Geburtstages) zeigt das Museum Wiesbaden eine kleine Kabinettausstellung zum Leben und Werk der Naturforscherin. Die Exponate gehören zu einer der ältesten naturwissenschaftlichen Sammlungen der Welt –  empfindliche Stücke, die nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen sind.

Der Wiesbadener Kurier fasst zusammen: „Die Ausstellung ist winzig: Die genannten neun Natur-Präparate sind zwar ergänzt um einige südamerikanische Prachtfalter aus der Merian‘schen Schmetterlingssammlung, zusammengetragen bei einer Expedition nach Niederländisch-Guayana zwischen 1699 und 1701 und im 19. Jahrhundert in die Wiesbadener Sammlung gelangt. Doch es lohnt sich eher, die Details unter den Glasglocken zu studieren. Die Schmetterlingspräparate sind sowieso eine Wonne – die Raupen aber sind tatsächlich eine kleine Sensation.“

Maria Sybilla Merian
Kabinettausstellung bis zum 9. Juli 2017

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag: 10 bis 20 Uhr
Mittwoch, Freitag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Montag: geschlossen

10 Euro/7 Euro

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