Laura Poitras steckte gerade mitten in den Vorbereitungen über noch heute spürbare Auswirkungen der Anschläge des 11. September 2001 und den Krieg gegen den Terror, als auf ihrem Handy anonyme Nachrichten einliefen, die mit „Citizenfour“ unterschrieben waren. Citizenfour behauptete, geheime Unterlagen über die Überwachungstätigkeiten der britischen und US-amerikanischen Regierungen zu haben. Hinter dem Pseudonym verbarg sich niemand anders als Edward Snowden. Laura Poitras reiste sie gemeinsam mit dem Guardian-Journalisten Glenn Greenwald nach Hongkong, wo Snowden sich noch aufhielt, um persönlich mit dem Whistleblower zu sprechen. Die Kamera im Gepäck, verarbeitete sie die erhaltenen Informationen und die Treffen in ihrem Dokumentarfilm.
Der Deutschlandfunk fasst zusammen: „“Citizenfour“ ist ein durch und durch erschütternder Film. Als würde man einem Erdbeben zuschauen – von der ersten Erschütterung bis zu dem Moment, wo alles in Schutt und Asche liegt. […]Das Herausragende am Film von Laura Poitras: Er erzählt nicht nur kammerspielartig vom Mut und Fall des Edward Snowden – er reicht bis in die Gegenwart hinein.“
Die Frankfurter Rundschau lobt: „Laura Poitras verzichtet auf jede Emphase. Ihr Film ist leise, eindringlich. […] Poitras drängt sich als Person nicht auf, sie möchte ihre Protagonisten für ihr Anliegen sprechen lassen. Das macht „Citizenfour“ mit seinem so skandalösen Thema erstaunlich unaufgeregt. Und unbedingt sehenswert.“
Spiegel online meint: „Sie will den Menschen hinter dem Phantom zeigen, will herausfinden, weshalb er tat, was er tat. Gelungen ist ihr das nur teilweise. Snowden bleibt weiter ein Enigma, er benutzt Poitras genauso, wie sie ihn benutzt, als Sprachrohr einer Message. Trotzdem bietet „Citizenfour“ kurze, packende Einblicke in die Seele dieses weltberühmtesten „Leakers“ […]“
Focus online hält fest: „Der Film will kein „Snowden-Film“ sein, er will die Vorkämpfer zeigen, will deutlich machen, wie lange die NSA schon an ihren Überwachungsprogrammen arbeitet und wie schwer es ist, dagegen anzukämpfen. Jede dieser Geschichten wäre einen eigenen Film wert. Sie werden hier in ein Werk gedrängt.“
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