Coole Turnschuhe, westliche Popmusik vom Walkman, die sie auch ihren Freundinnen kopiert und ein grünes Fahrrad, das sie sich sehnlichst wünscht, um mit dem Nachbarsjungen Abdulla Wettrennen fahren zu können. Die zehnjährige Wadjda ist scheinbar ein ganz normales Mädchen. Doch Wadjda wohnt im saudi-arabischen Riad, wo in der Schule nur schwarze Schuhe erlaubt und westliche Musik sowie Fahrradfahren für Mädchen und Frauen verboten sind. Wadjdas Mutter ist zwar zu Hause eine lebenslustige, moderne Frau, doch auch sie beugt sich den strengen muslimischen Vorschriften und muss gegen eine eventuelle Zweit-Ehefrau ihres Mannes kämpfen.
Als Wadja beschließt, sich ihr Geld für das Fahrrad selbst zu verdienen, verstößt sie wieder einmal gegen die Regeln und droht, von der Schule zu fliegen. Schließlich ändert sie ihre Taktik: Der jährliche Koranrezitationswettbewerb steht an und Wadjda beschließt, das Preisgeld zu gewinnen. Zur Verwunderung aller verwandelt sich das rebellische Mädchen plötzlich in eine fromme Schülerin.
„Wadjda“ ist in der Kategorie „Bester nicht-englischer Film“ für den Oscar nominiert.
Deutschlandradio Kultur positiv: „Hier sieht man in eine Welt, die sonst unter dem Tschador, dem Ganzkörperschleier, verborgen ist. Die Lebenswirklichkeit von Frauen und Mädchen in einer streng islamischen Gesellschaft wird dank der großartigen Schauspieler lebendig und auch die Hoffnung, dass sich entgegen dem äußeren Anschein in der streng reglementierten Männergesellschaft nicht mehr zu unterdrückender Widerstand regt.“
Süddeutsche online ebenso: „Dass er in einem Land, in dem Frauen ein großer Teil des öffentlichen Lebens verwehrt ist, wo strikte Geschlechtertrennung herrscht und Frauen nicht einmal Auto fahren dürfen, von einer Frau inszeniert wurde, ist eine kleine Sensation. Wobei der Film diesen Reiz keineswegs braucht. Es ist auch so schon eine starke Geschichte, die “Das Mädchen Wadjda” erzählt, mit einer großartigen jungen Hauptdarstellerin, in einer klaren, zurückhaltend poetischen Bildersprache.
Die Welt online hält fest: „Der fertige Film ist keine Anklage. Er setzt darauf, dass das Zeigen von Ungerechtigkeit zu stiller Empörung führt und stetem Wandel.“
Cinema online lobt: „”Das Mädchen Wadjda” ist eine kleine Sensation. Haifaa al-Mansours Kinodebüt, das 2012 beim Festival in Venedig gefeiert wurde, ist nicht nur der erste Spielfilm, der in Saudi-Arabien gedreht wurde, die Regisseurin (!) gewährt auch einzigartige Einblicke in eine von Männern dominierte Gesellschaft. […] Ein außergewöhnlicher und wichtiger Film, den man auf keinen Fall verpassen sollte.
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