Dass der Tod zum Leben gehört, ist wirklich nichts Neues. In der westlichen Welt hat man bisweilen jedoch den Eindruck, dass dies gern verdrängt und, im Gegenteil, mit diversen Wässerchen, Cremes und Operationen versucht wird, ewige Jugend zu erhalten. Stirbt dann doch jemand, wird er allenfalls, und eher selten, aufgebahrt, aber eigentlich sind die Zurückgebliebenen froh, nicht mehr allzu lange mit dem Tod konfrontiert zu sein.
Für Regisseur Bernd Schaarmann, geboren 1968, und selbst Sohn eines Bestatters, ist der Tod nicht fremd. Seine Dokumentationen haben ihn häufig zum Thema, so auch in „Leben und Sterben in Castrop-Rauxel“ aus dem Jahr 2006, in dem er den Alltag von Bestattern schildert.
In Ländern wie den Philippinen, Indonesien, Ägypten oder Argentinien sind die Berührungsängste der Lebenden mit dem Tod viel geringer, oft leben sie noch tagelang mit den Verstorbenen. In seinem jüngsten, mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichneten, Film „Nice places to die“ zeigt Schaarmann uns Kulturen, in denen der Umgang mit dem Tod ein ganz anderer ist als wir ihn kennen. Er selbst erlebte den Start seines Films nicht mehr: Bernd Schaarmann starb im letzten Jahr überraschend im Alter von 46 Jahren.
Cinema online hält fest: „Bernd Schaarmanns warmherzige Dokumentation erzählt vom positiven Umgang mit dem Tod.“
Süddeutschen online meint: „Mit seinem Mix aus Ethno- und Interviewfilm fragt Bernd Schaarmann nach dem Umgang mit Toten außerhalb von Europa. Das gibt dem Inhalt aber nur bedingt eine ungewohnte Perspektive – denn Auskunft geben die Lebenden, und zwar meistens über ihr Leben.“
Frankfurter Rundschau kritisch: “Schaarmann unterstellt uns einen gestörten Umgang mit dem Tod und glorifiziert den derjenigen Menschen, die er getroffen hat. Es ist eine Überhöhung, die nicht funktioniert.“
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Das klingt ja mal cool. Komischerweise habe ich von dem Film bis gerade eben noch nichts gehört. Aber wie gesagt: Klingt wirklich gut und der Tailer sieht auch echt super aus! Toller Beitrag!