Die Nacht ist Lous (Jake Gyllenhaal) bester Freund. Er, der Kleinkriminelle, den keiner mehr einstellen will, hat sein Schicksal in die eigene Hand genommen: Mit einem billigen Camcorder bewaffnet, streift er nachts durch die Stadt und ist dort, wo ihn der Polizeifunk an den Ort des Verbrechens lotst. Überfälle, Mord, Unfälle. Lou filmt und verkauft am nächsten Morgen seine Aufnahmen meistbietend ans Frühstücksfernsehen. Je blutiger, umso besser. Und wenn eine Leiche mal nicht telegen genug da liegt, ruckelt Lou sie auch gern einmal ins rechte Licht. Lou überschreitet permanent Grenzen, geht dichter ran als seine Kollegen. Er kennt keine Skrupel ob des Leids, das er filmt. Die Geschäfte laufen prächtig, und bald kann Lou einen Assistenten einstellen, der freilich auch einen hohen Preis zahlen muss. Doch Lou lässt sich nicht schrecken und taucht immer tiefer in die Welt des Verbrechens ein, um seine Bilder zu liefern.
Deutschlandradio Kultur meint: „Zugegeben, dem Thema des Voyeurismus, der Sensationslust, der Verflachung und Verfälschung von Nachrichten gewinnt dieser Film keine neuen Facetten ab. Dennoch entwickeln seine düsteren Bilder eine seltsame Sogkraft, einen bitteren Nachhall. Und das hängt mit Jake Gyllenhal und seiner Darstellung eines zynischen Helden zusammen, der für seine Karriere buchstäblich über Leichen geht.“
Zeit online hält fest. „Nightcrawler ist ein nachtschwarzer Medien-Thriller, der auch deshalb so überzeugt, weil die Zustände, die er zeigt, in den USA längst real existieren.“
Spiegel online resümiert: „In Gilroys faszinierend ästhetischem Nachtfilm, geschliffen wie eine Satire, packend und rasant wie ein Thriller, gibt es jedoch weder für Bloom, noch für die Gesellschaft den Genre-typischen, kathartischen Gewaltexzess. Das Kapitalisten-Raubtier Bloom bleibt integraler, reüssierender und letztlich akzeptierter Bestandteil der Medien-Ökonomie.“
Cinema online fasst zusammen: „Einen so bösen und gleichzeitig realistischen Film hat es lange nicht mehr gegeben. […] Abgrundtief fiese Mediensatire über einen Soziopathen mit Handkamera und den Quotendruck.“
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