Ende des 18. Jahrhunderts. Don Diego de Zama ist es leid: Seit Jahren sitzt der Offizier der spanischen Krone in einem Kaff am Meer an der Küste Paraguays fest und wartet darauf, vom König endlich den Befehl seiner Versetzung nach Buenos Aires zu erhalten. Er will nur noch weg, in ein besseres Leben, hin zu seiner Familie. Um die Versetzung nicht zu gefährden, hat sich Zama zu einem braven Soldaten entwickelt, der gehorsam alle Anweisungen ausführt. Doch die Jahre gehen ins Land, die Gouverneure wechseln, nur der Brief des Königs bleibt aus. Aus lauter Frust, und weil der Abstieg näher ist als der Aufstieg, schließt sich Zama schließlich einer Gruppe Soldaten an, die einen totgeglaubten Banditen jagen.
Regisseurin Lucrecia Martels adaptiert mit ihrem Film einen Roman des argentinischen Autors Antonio Di Benedetto (1922–1986), das zu den Meisterwerken argentinischer Literatur zählt.
Die Berliner Zeitung fasst zusammen: „Wie gewohnt jedoch nimmt Martel auch hier die Sozial- und Machtstrukturen eines gesellschaftlichen Mikrokosmos in den Blick und schafft eine Art Anti-Historienfilm, in dem der erzwungene Ennui des tragischen Helden im kafkaesken Treiben der herrschenden Klasse seine Entsprechung findet.“
The New Yorker meint: „Martel creates a cinema of dialectical tensions.”
Der englische Guardian konstatiert:“ Zama is a story that obviously has something of Beckett and Kafka, but creates worryingly plausible real-world evocations of their cosmic loneliness and bureaucratic imprisonment.”
Cinema online resümiert: „Man braucht Geduld für Lucrecia Martels fast zweistündige Verfilmung des Romans von Antonio di Benedetto, aber es lohnt sich. Vielfach preisgekröntes Kostümdrama mit knorrigen Figuren.“
Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.