Jürgen Ponto und Hans-Christian Albrecht waren Freunde. Der eine jeweils der Pate von der Tochter des anderen: Corinna Ponto und Julia Albrecht. 1977 wurde Ponto, damals Vorstandschef der Dresdner Bank, von der RAF in seinem Haus erschossen. Zugang erhielten die Mörder, Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, durch Susanne Albrecht, der Schwester von Julia. Die Freundschaft zwischen den Familien zerbrach.
30 Jahre später nimmt Julia Albrecht Kontakt zu Corinna Ponto auf. Diese nimmt das Gesprächsangebot an. Sie beschließen, ein Buch über die Zeit nach den Todesschüssen zu schreiben. Eine Zeit, in der beide, tief verletzt von der selben Tat, versuchen, mit dem von dem Verbrechen geprägten Leben zurecht zu kommen.
FAZ net über die beiden Frauen in der Sendung Beckmann (18. April 2011): Sowohl die Schwester von Susanne Albrecht als auch Corinna Ponto analysieren mit ebenso berührenden wie überzeugenden Worten die Gewalt, die nach der Gewalt kommt, die nämlich aus einem souverän gelebten Leben ein Schicksal macht und man plötzlich singuläre, neue Rollen aufgezwungen bekommt: Opfertochter, Terrorschwester.
Deutschlandradio Kultur lobt: Es hat drei Jahre gebraucht, dieses Buch gemeinsam zu schreiben. Und unerhörten Mut. Aber es ist nicht nur so zerbrechlich wie das sprichwörtliche rohe Ei, sondern auch so nahrhaft – für den weiteren geistigen Stoffwechsel eines noch immer unverdauten Kapitels unserer jüngeren Geschichte.
Julia Albrecht, Corinna Ponto:
Patentöchter. Im Schatten der RAF – Ein Dialog
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011
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