Paul Bowles (1910-1999) begann seine ersten beruflichen Schritte als Komponist von Theater und Kammermusik. Er begann zwar schon früh, Gedichte zu schreiben, doch erst 1949 erschien sein erster, erfolgreicher Roman Himmel über der Wüste.
1931 reiste er erstmals ins marokkanische Tanger. Fortan sollte ihn die Stadt nicht mehr loslassen. 1947 schließlich ließ er sich dort nieder. Trotz seiner schriftstellerischen Romantätigkeit reiste Bowles viel. Von 1950 an standen Sri Lanka, Indien, Spanien, Marokko und die Sahara auf seinen Reiserouten. Eine Zeit, in der sich das Reisen veränderte: Wohlstand und Mobilität ermöglichte es viel mehr Menschen, fremde Welten zu erkunden. Die Zeiten, in denen Reisen ausschließlich Reichen, Händlern, Diplomanten und Militärs vorbehalten war, waren endgültig vorbei.
Eine Auswahl der Reiseberichte von Paul Bowles aus den Jahren 1950-1972 liegt nun im Liebeskind Verlag vor.
Welt online lobt. Wenn jetzt im Liebeskind-Verlag eine Auswahl seiner Reiseprosa erscheint in ansprechender Halbleinen-Ausstattung, mit faszinierenden Schwarzweiß-Fotografien, vor allem aber in ein geschmeidiges Deutsch gebracht von Michael Kleeberg , verblüfft deshalb die Modernität und lakonische Eleganz eines Schreibens, das sich obendrein einen Teufel schert um das, was heute politische Korrektheit heißt.
Ebenso Deutschlandradio Kultur: Der amerikanische Schriftsteller Paul Bowles verbindet einen kristallinen Stil mit geradezu verblüffend anmutender Aktualität. Seine ursprünglich für angelsächsische Reisemagazine geschriebenen Reportagen sind konzise Erzählungen, die keinerlei Patina angesetzt haben.
Paul Bowles:
Taufe der Einsamkeit. Reiseberichte 1950-1972.
A.d. Englischen von Michael Kleeberg.
Liebeskind, München 2012
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