Von Stephan Reimertz.
Das Gesamtkunstwerk als Kurzfilm! Eine poetisch-musikalisch-dokumentarische Reise in und durch die Zeit, das präsentieren Hedwig Rost, Violinistin und Direktorin der Kleinsten Bühne der Welt, und ihre Tochter, die Cellistin Clara Baesecke, in ihrem experimentellen Kurzfilm Du liebe Zeit!, der als Mutter-Tochter-Projekt parallel in Pullach bei München und Berlin aufgenommen und produziert wurde.
Da die meisten Schauspieler keine Gedichte lesen können, die Dichter selbst meist auch nicht, erfreuen die warmherzigen Rezitationen von Hedwig Rost, bei denen Werke von Brecht und Goethe ebenso wie von Morgenstern, Ausländer, Eichendorf u. a. erklingen, die sie mit expressivem Antlitz vorträgt. Unterdessen spielt Clara Baesecke in Berlin auf dem Cello Werke von Schumann, Hindemith, Bach und Haydn an. Neben einer Berliner Nachtigall und dem Chor der Pullacher Amseln hört man auch Claras Kindergesang, sieht Gemälde und Stadtveduten. Aber erst die Komposition der Kompositionen ergibt dieses kleine Gesamtkunstwerk, in dem auch Vater Jörg Baesecke als Mitproduzent seine Hand im Spiel hat; ein echtes Familienunternehmen. Mit großem Charme, poetischem Einfallsreichtum und überraschenden Gedankenverbindungen regt uns Du liebe Zeit! an, über die Zeit in unserem eigenen Leben nachzudenken und uns einem kunstvollen Gewebe zu überlassen, welches uns in seine eigene Zeit hineinzieht.
Der Film steht jetzt für ein halbes Jahr auf der Website der Kleinsten Bühne der Welt sowie in etwas besserer Bild- und Tonqualität auf der Homepage von Bayern liest e. V.
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