Von Barbara Hoppe.
Zugegeben, man muss die vier Damen schon sehr mögen, man muss die Schauspielkunst lieben, das Theater, den Film und Shakespeare, wenn man die Einladung von Maggie Smith, Judi Dench, Eileen Atkins und Joan Plowright, die Grandes Dames der britischen Schauspielkunst, zum Tee annimmt. Alle vier erhielten von der Queen den Adelstitel „Dame“ verliehen, dass weibliche Pendant zum männlichen Ritter und die damit verbundene Verleihung des „Sir“. Ehre, wem Ehre gebührt.
Bei der vorliegenden Aufnahme waren alle bereits weit in ihren Achtzigern, heute -drei Jahre später – gehen sie stramm auf die neunzig zu. Joan Plowright hat die Marke bereits geknackt.
Aber all das spielt überhaupt keine Rolle. Denn, wie gesagt, man muss die Damen einfach mögen. Ihr Teekränzchen gerät zu einem wahren Feuerwerk an britischem Humor, Klatsch, Tratsch, Erinnerungen, Wehmut und unendlich vielen Gefühlen zwischen dem Himmel und der Hölle eines Schauspielerinnen-Daseins, das immer im Spannungsverhältnis des eigenen Anspruchs und dem der Öffentlichkeit steht. Nicht zuletzt auch dem der jeweiligen Ehemänner, die ebenfalls Schauspieler waren, darunter auch der berühmte Laurence Olivier als Gatte von Joan Plowright.
Da sitzen sie nun also, die vier großartigen Schauspielerinnen, am schön dekorierten Tisch. Alle so menschlich und alle doch auch ein bisschen Diva. Den Zuschauer freut’s, vorausgesetzt, er lässt sich auf das Tempo der Dames ein, denn in punkto Witz und Schlagfertigkeit, Zitierfreude und Theatertext-Sicherheit stecken diese Ritterinnen jeden in die Tasche.
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Mich hat ja vor allem überrascht, wie witzig Maggie Smith sein kann! Und sie teilen auch gerne mal aus, die vier. Nicht sehr damenhaft, aber ziemlich ehrlich. Wunderbarer Film!!!