Überraschend geschwungene Dächer oder Ufo-ähnliche Arenen der Fotograf Frédéric Chaubin zeigt, dass in der Sowjetunion seit Ender der siebziger Jahre weit mehr entstand als öde Plattenbauten.
Bei einem Tiflis-Aufenthalt 2003 bemerkte der Journalist und Fotograf die architektonische, sowjetische Spätmoderne und begann, zu fotografieren. Seine Reisen führten ihn in die Länder des ehemaligen Sowjetreichs, aber vor allem nach Georgien, Armenien, Estland, Lettland und Litauen.
Dabei werden die Bilder nicht nach Staatsgrenzen sortiert, sondern nach Bauaufgaben. Sie zeigen, dass die Formel die Form national der Inhalt sozialistisch in den achtziger Jahren nur noch bedingt Gültigkeit hatte.
Deutschlandradio Kultur fasst zusammen: Nun sind Architekturgeschichte und ihre internationale Verzweigung nicht das Thema von Frédéric Chaubin. Seine Fotos und der höchst anregende Text zeigen den Sammler, den engagierten Bewahrer, den leidenschaftlichen Betrachter, nicht aber den Wissenschaftler. […] Es wird Zeit – und sei es nur, um diese oft schon von den Zeitläuften schwer in Mitleidenschaft gezogenen Bauten noch vor der Vandalisierung oder dem Abriss zu retten -, dass wir uns ein genaueres Bild der Sowjetunion und ihrer Staatskunst zulegen.
Süddeutsche online urteilt: „Fotograf Frederic Chaubin hat als architektonisches Trüffelschwein im ehemaligen Sowjetreich nach utopischen Ausnahmen gesucht – und sie gefunden“
Frédéric Chaubin:
CCCP Cosmic Communist Constructions
Taschen Verlag, Köln 2011
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