Paris in den zwanziger Jahren. Ernest Hemingway kommt mit seiner ersten Frau Hadley in die französische Hauptstadt, taucht ein in das Leben der Literaten und Maler. Und er schreibt über das, was er sieht, was er erlebt, über Liebe und Glück. Dann verschwinden diese Aufzeichnung in zwei großen Koffern. Erst 1956, bei einer Europareise mit seiner vierten Frau Mary, werden ihm die Unterlagen wieder ausgehändigt. Und seine Zeitreise beginnt. Hemingway schreibt Paris-Ein Fest fürs Leben, knüpft die Erinnerungen zusammen. Lässt Cafés und Restaurants, Straßen und Plätze, Gespräche und Begegnungen, die Zweisamkeit mit seiner ersten Frau wieder aufleben. Bis zu seinem Tod 1961 arbeitet er an seinem Buchprojekt. Danach nehmen seine Frau und sein Verleger das Manuskript, bearbeiten es nach eigenen Vorstellungen und bringen es unter dem Titel A moveable Feast heraus.
Nun liegen die Erinnerungen in einer neuen Übersetzung und in der ursprünglich von Hemingway angelegten Fassung, angereichert durch bisher unbekannte Fragmente und Skizzen, vor.
Die ZEIT (27/2011) lobt: Und so begreift man zum Schluss ergriffen und tief berührt, das Hemingways späte Stillleben die Formate des Erzählens aufheben. Nicht der Stift arbeitet an diesen Szenen, sondern die nackte Haut, die den letzten Impulsen der früher so lebendigen Dinge nachspürt.
Und FAZ net urteilt: Dieses Buch ist nicht nur ein herausragendes literarisches Werk, sondern auch ein Schlüsseltext zur Kulturgeschichte der Moderne. Das legendäre Paris der zwanziger Jahre mit seiner Kultur der amerikanischen Expats, denen der starke Dollar ein bequemes Leben der Bohème ermöglichte, ist in dieser Prosa zu besichtigen, wie in klaren Bernstein gebannt. Und es ist ein grandioses Porträt des Künstlers als jungen Mann.
Ernest Hemingway:
Paris-Ein Fest fürs Leben
a.d. Englischen von Werner Schmitz
Rowohlt, Reinbek 2011
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