Geboren als Sohn eines wohlhabenden Kolonialbeamten in Kalkutta am 18. Juli 1811, wurde William Makepeace Thackeray mit fünf Jahren, der guten Erziehung wegen, nach England geschickt. Als sein Vater starb, erbte er ein stattliches Vermögen, das er innerhalb kürzester Zeit, durch Fehlinvestitionen und Glücksspiel, verschleuderte. Gerade erst volljährig, blieb ihm nichts anderes übrig als Geld zu verdienen. Er begann als Journalist und endete als Romancier. Seine Themen sind das Leben der feinen Gesellschaft, ihre Regeln, ihre Typen. Vanity Fair („Jahrmarkt der Eitelkeiten“) von 1848 ist sein bekanntes Werk, das ihn berühmt machte.
Anlässlich seines 200.Geburtstags liegt nun Das Buch der Snobs in neuer Übersetzung vor. Zeitgleich zu Vanity Fair entstanden, schildert Thackeray hier alle Varianten des Snob-Seins.
Die ZEIT (29/2011) urteilt: Es handelt sich also nicht nur um einen »intimen Kenner der Szene«, der uns diese köstlichen Einblicke in die Welt des schönen Scheins und der haarfeinen Unteschiede, der Hochstapelei und Angeberei gewährt. Sondern vielmehr um einen, der nur deswegen so genau hingeschaut hat, weil er so dicht dran ist, weil er irgendwie auch dazugehörte.
Und der Deutschlandfunk meint: William Makepeace Thackeray wird in einem Zug genannt mit Charles Dickens – sie sind gleichsam das Doppelgestirn der viktorianischen Literatur. Thackeray gelangte aus finanzieller Not über den Journalismus zum Roman – und schrieb das echte Leben nieder wie kaum ein anderer – außer Dickens.
William Makepeace Thackeray
Das Buch der Snobs
a.d. Englischen von Gisbert Haefs
Manesse 2011
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