Von Stephan Reimertz
Von Anfang an waren die Münchner von Gioachino Rossini begeistert. Die erste Aufführung einer Oper des Komponisten fand am 18. Juni 1816 statt, als im Münchner Hoftheater die Oper »L’italiana in Algeri« mit der italienischen Truppe des Impresario Antonio Cera über die Bühne ging.
Damit begann in Deutschland ein Rossini-Fieber, das bis heute nicht abgeebbt ist. Allein bis zum Herbst 1816 hatten drei weitere Opern Rossinis in München Premiere, darunter Werke, die sich bis heute regelmäßiger Aufführungen erfreuen, wie »Tancredi«. Ceras Gruppe kam von nun an jedes Jahr nach München und trat in produktiven musikalischen Wettstreit mit der deutschen Operntruppe. Bis das neue Nationaltheater im Jahre 1818 fertig war, teilten sich beide Ensembles das Hoftheater, das genau daneben liegt (das heutige »Resi)«.
Jetzt zeigt die Bayerische Staatsbibliothek in einer Kabinettausstellung unter dem Motto »Dich, mein Rossini! nenne ich zuerst« in einigen Glaskästen Noten, Aufführungszettel, Photos und Besprechungen dieser glanzvollen Epoche der italienischen Oper in München. Leider werden ausschließlich Faksimiles gezeigt. Und doch kann diese kleine, aber feine Ausstellung auch als Vorbereitung des Opernfreundes auf die Neuproduktion von Gioachino Rossinis Semiramide im Februar 2017 am Nationaltheater betrachtet werden. Diese von allen erwartete Neuinszenierung bringt u. a. die Rollendebüts von Joyce DiDonato und Alex Esposito sowie die Rückkehr von David Alden an die Bayerische Staatsoper.
»Dich, mein Rossini! nenne ich zuerst«
Rossinis Eroberung von München 1816
Ausstellung bis zum 31. März 2017
Kabinettspräsentation im Flur der Musikabteilung
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16
80539 München
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9 – 17 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei
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