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Sachbuch

Literatur: „Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich“ von Norman Ohler

Literatur: „Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich“ von Norman Ohler

Literatur: „Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich“ von Norman OhlerWie war der Blitzkrieg möglich? Warum konnte Hitler seinen Wahnsinn bis zum Schluss durchstehen? Offiziell betrieben die Nazis eine strikte Drogenbekämpfung. Inoffiziell waren sie gängige Mittel, um den Wahnsinn des Dritten Reichs durchzuführen und durchzuhalten.

Der Autor Norman Ohler wertete bislang gesperrte Dokumente aus, sprach mit Zeitzeugen, Militärhistorikern und Medizinern. Erstaunliches kam zutage: Als die Wehrmacht 1940 Frankreich überfiel, stand die Truppe unter 35 Millionen Dosierungen Pervitin, das heute ein Bestandteil von Crystal Meth ist und damals in Apotheken zu kaufen war. Hitler selbst, nach außen Abstinenzler, konnte 1944 ohne das Opioid Eukodal, dessen Wirkung stärker als Heroin ist, nicht mehr auskommen.Weiterlesen »Literatur: „Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich“ von Norman Ohler

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho„Du Schwein!“ brüllen wir Menschen an, die uns verletzt oder hintergangen haben. „Du Schwein“, sagen wir jemandem, der unordentlich und unsauber ist und „Da hast du aber Schwein gehabt“, wenn ein Freund glücklich aus einer Situation herausgekam. Neben der sprachlich-metaphorischen Ebene dient uns das Schwein aber auch als Nutztier: Wir züchten, mästen und schlachten es und gerade jetzt, im Sommer, landet es nicht selten säuberlich aufgeteilt auf unserem Grill.

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (geb. 1952 in Wien) hat sich unseres liebsten Schimpfwort- und Fleischlieferanten angenommen. Denn die Wissenschaft weiß längst: Das Schwein ist physiologisch uns Menschen sehr ähnlich. Die erste Transplantation einesWeiterlesen »Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Gehen. Flanieren. Bummeln. Über den Wert des langsamen Fortschreitens und der gleichzeitigen Betrachtung der Welt mit den Augen, aber auch mit dem Denken, gibt es bereits einiges zu lesen. Eines der bekanntesten Werke hierzu ist sicher „Spazieren in Berlin“ von Franz Hessel. Der französische Soziologe… Weiterlesen »Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte

!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Feuilletonscout – Rezension

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte
Coverabbildung © Verlagsgemeinschaft topos

Wer bei diesem Titel ein reißerisches Skandalbuch erwartet, der wird enttäuscht. Aber ein solcher Stil würde zum Autor des schmalen Büchleins auch schwerlich passen: Seit 2006 Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Marquette University in Milwaukee, gehört zu den Forschungsgebieten von Ulrich L. Lehner die frühneuzeitliche Geschichte Mitteleuropas und die europäische Religionsgeschichte. Und dies auf akademische, nicht marktschreierische Art. (Was durchaus mit einschließen darf, dass 2011 sein Buch „Enlightened Monks“ mit dem Shea Preis der amerikanischen Historiker als „bestes und originellstes Buch zur Geschichte des Katholizismus“ ausgezeichnet wurde.)

Ein Buch, das es eigentlich nicht hätte geben sollen

Geplant, so heißt es bei Lehner im Vorwort, sei das Buch nicht gewesen. Erst als er bei Recherchen zu einem Band über die Geschichte des Benediktinerordens während der Aufklärungszeit über zahlreiche Anzeichen, Bemerkungen und Fälle gestoßen sei, die darauf hinwiesen, dass auch in Klöstern Missbrauch, Ausschweifungen und sogar Kapitalverbrechen vorkamen, habe er tiefer gegraben, bis Weiterlesen »!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“Geisterstädte. Im Western gern ein verlassenes Kaff mit ein paar Holzhäusern und einem Schild, das im Wind quietschend vor sich hinschaukelt. Ein Klischee. Denn auch Städte wie Pompeji, Prypja bei Tschernobyl oder- ganz aktuell – die Oasenstadt Palmyra in Syrien sind verlassen. Sie umweht der Hauch vergangener Kulturen oder sagenumwobener Geschichten, wie Teotihuacán in Mexiko, eine Stadt, die bereits 200.000 Einwohner gehabt haben soll und 750 n. Chr. aus unerklärlichen Gründen verlassen wurde.

Die französische Journalistin Aude de Tocqueville hat sich auf Spurensuche begeben. Mit ihrem Buch „Atlas der verlorenen Städte“ reist sie durch Zeit und Raum. 20 Orte umfasst ihre Recherche, bei der Weiterlesen »Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid LindgrenPippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Kalle Blomquist, Lotta, Karlsson vom Dach, die Kinder aus Bullerbü, Madita – für ihre Kinderbücher ist Astrid Lindgren weltberühmt. Die selbstbewusste Autorin, die den Vater ihres ersten Kindes (im Jahr 1926) nicht heiraten wollte, war fest entschlossen, ihren Sohn alleine groß zu ziehen. Dass sie ihn zunächst in einer Pflegefamilie unterbrachte, entsprach zwar nicht ganz diesem hehren Ziel, literarisch war es allerdings ein Glücksfall, gilt das Bild des einsamen, verlassenen kleinen Jungen doch immer wieder als Vorlage für die Kinder in ihren Romanen. Doch bis zu ihrem ersten Kinderbuch sollte es noch eine Weile dauern: 1931 heiratete sie doch noch (einen anderen Mann), holte den inzwischen fünfjährigen Sohn Lasse zu sich und ließ sich bis 1944 Zeit, um ihr erstes Kinderbuch, „Britt-Marie erleichtert ihr Herz“ zu schreiben.Weiterlesen »Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Was blüht denn da_1940
Cover der ersten Auflage „Was blüht denn da?“

Wir haben das Internet und Suchmaschinen, tragen beides mit Smartphone oder Tablet ständig mit uns herum – und dennoch kommt die neue Technologie nicht an ein Standardwerk in Buchform heran, das in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. „Was blüht denn da?“ heißt es und umfasst über 870 Pflanzen, eingeteilt nach Blütenfarbe und immer noch gezeichnet. Mehr als 2.000 Zeichnungen von Pflanzen finden sich in dem Standardwerk, ergänzt mit Bestimmungsmerkmalen und möglichen Verwechslungsarten sowie weiteren rund 900 Detailzeichnungen von Blüten, Blättern, Früchten und Wurzeln.Weiterlesen »Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“Normalerweise befindet sich die Krypta unter dem Altar. In der Gruft liegen Reliquien von Märtyrern oder die sterblichen Überreste von Kirchenfürsten. Der Religionshistoriker Hubert Wolf, der in seinem letzten Buch den Skandal um „Die Nonnen von Sant‘ Ambrogio“ darlegte, stieg in seinem aktuellen Werk in die symbolische Krypta der Kirchenarchive hinab und forderte Erstaunliches zutage: Bischöfe, die gewählt wurden und durchaus auch dem Papst widersprechen konnten, Äbtissinnen mit ähnlichen Rechten wie Bischöfe, Laien, die Mitspracherechte hatten, kurz: selbstbewusste Katholiken.

Anhand von zehn Beispielen zeigt Huber Wolf, wo kirchliche Strukturen in vermeintliche Traditionen gegossen wurden, die ihre Mitglieder mehr und mehr beschränkten. DabeiWeiterlesen »Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“