Zum Inhalt springen

Die farbenfrohe Welt der Rock-Symphonien von Nuno Côrte-Real

Rating: 4.00/5. From 4 votes.
Please wait...
Feuilletonscout Das Kulturmagazin für Entdecker Musik

Von Guido Krawinkel.

Das fetzt! Mitreißende Rhythmen, satte Klangfarben, Melodien voller Emotionen: die Musik des portugiesischen Komponisten Nuno Côrte-Real ist zweifellos ein Kind unserer Zeit, sie ist aber gleichzeitig ungemein sinnlich, farbenfroh, außergewöhnlich lebendig und sprüht nur so vor Witz und Energie. Auf dieser CD sind „Rock Symphonies“ zu hören, eine Sammlung von fünf symphonischen Werken, die zwischen 2011 und 2018 entstanden sind. Der Begriff Symphonies wird hier nicht in der Bedeutung der klassischen musikalischen Form verwendet, sondern in seinem ursprünglichen, von dem griechische Wort Symphonia abstammenden Sinn als Zusammenklang von gleichzeitig ertönenden Klängen. In diesem Kontext auch nicht gerade gewöhnlich ist der Begriff „Rock“, der den populären Kosmos des Rock‘n Roll mit einbezieht. Hier sind energetisches Gefühl und nicht festgelegte Stilmerkmale das Wesentliche – Hauptsache es fetzt. Und das tut es in Nuno Côrte-Reals Werken zur Genüge.

Etwa in „Rock“, einer flotten Hommage an den ungarischen Komponisten György Ligeti. Mit minimalistischen Rhythmen und knackigen Harmonien hat Côrte-Real hier ein mitreißendes Stück komponiert, das eine würdige Hommage an den stilistischen Grenzgänger Ligeti darstellt. Im dreisätzigen Concerto Vedras verarbeitet der Komponist Erinnerungen an die eigene Heimat, die fünfsätzige Sinfonia Noa Noa ist eine Hommage an den Maler Paul Gauguin. Côrte-Real arbeitet viel mit minimalistischen Rhythmen, die einen unwiderstehlichen Sog entfalten, und epischen Melodien, die damit kontrastiert werden. Das Ergebnis ist spannende, mitreißende und gut hörbare Musik, die ihre tonalen Wurzeln nicht verhehlen kann, aber ihre Fühler auch mal darüber hinaus ausstreckt. In dieser Aufnahme dirigiert Côrte-Real selbst das Orchestra Sinfonica di Milano und so packend, wie diese Aufnahme ausfällt, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass sie zur Zufriedenheit des Komponisten ausgefallen ist.

Rock Symphonies
Nuno Côrte-Real | Conductor, Composer
Orchestra Sinfonica di Milano
Solo Musica 2023 (digital release)
bei amazon (auch zum Reinhören)

The colourful world of rock symphonies by Nuno Côrte-Real
That rocks! Captivating rhythms, rich tonal colors, melodies full of emotions: the music of the Portuguese composer Nuno Côrte-Real is undoubtedly a child of our time, but at the same time immensely sensual, colorful, exceptionally lively, and brimming with wit and energy. On this CD, you can hear “Rock Symphonies,” a collection of five symphonic works that were created between 2011 and 2018. The term “Symphonies” is not used here in the sense of the classical musical form, but in its original meaning derived from the Greek word “Symphonia” as a harmony of simultaneously sounding tones. Also not particularly ordinary in this context is the term “Rock,” which includes the popular cosmos of Rock ‘n Roll. Here, energetic feeling and non-defined stylistic features are essential – the main thing is that it rocks. And that’s exactly what it does in Nuno Côrte-Real’s works aplenty.

For instance, in “Rock,” a brisk homage to the Hungarian composer György Ligeti. With minimalist rhythms and crisp harmonies, Côrte-Real has composed an exhilarating piece here, which is a worthy homage to the stylistic boundary-crosser Ligeti. In the three-movement Concerto Vedras, the composer processes memories of his own homeland, while the five-movement Sinfonia Noa Noa is a tribute to the painter Paul Gauguin. Côrte-Real works extensively with minimalist rhythms that unfold an irresistible pull, and epic melodies that are contrasted with them. The result is exciting, captivating, and highly listenable music that cannot hide its tonal roots but also stretches its feelers beyond them. In this recording, Côrte-Real himself conducts the Orchestra Sinfonica di Milano, and as compelling as this recording is, one can safely assume that it has met the composer’s satisfaction.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert