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Ein Blick in die Welt der Schüler: PAUKEN von Adrian Figueroa

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Von Barbara Hoppe.

Genau genommen ist das Theaterstück „Pauken“ dem Umstand zu verdanken, dass der preisgekrönte Kurz-Film „Proll“ des Berliner Regisseurs Adrian Figueroa nicht das geplante Bühnenstück wurde. Denn die Pandemie und die Schwierigkeit, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen für Interviews zu finden, führten schließlich zum Film mit einer fiktiven Geschichte. Doch das Thema ließ Adrian Figueroa nicht los: „Wir haben gemerkt, dass, wenn man wirklich über „Klasse“ sprechen möchte und darüber, wo die Gesellschaft auseinandergeht, die Schule ein signifikanter Ort ist“. Anders als in der Arbeitswelt sei diese eine Institution, die sich zwar Gleichberechtigung und Gleichbehandlung auf die Fahnen geschrieben habe, aber de facto, so führt Figueroa aus, dies gar nicht leisten könne. Das persönliche Umfeld der Kinder und Jugendlichen, aber auch die Größe der Klassen spielten eine zentrale Rolle dabei, welche Startbedingungen ins Leben die jungen Menschen hätten.

Credit Graz Diez

So kam es, dass der Regisseur gemeinsam mit der Theaterautorin Maike Wetzel und der Dramaturgin Felizitas Stilleke doch noch Gespräche führte. In verschiedenen Berliner Schulen sprachen sie mit  rund 300 Schülern unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft: über den Lockdown in der Coronazeit, über ihr Leben, ihre Erfahrungen, ihre Ängste, Hoffnungen und Träume. „Es war unheimlich interessant zu erleben, wie reflektiert die Kids waren, wie gut sie ihre Situation einschätzen konnten“, zeigt sich Adrian Figueroa noch immer beeindruckt. „Das wollten wir unbedingt mit in das Stück nehmen.“ 50 Schülerinnen und Schüler konnte das Team sogar gewinnen, in der Inszenierung mit professionellen Schauspielern auf der Bühne zu stehen, „aber es war uns wichtig, dass die Kids, die auf der Bühne die Texte sprechen nicht diejenigen sind, die wir interviewt haben“, betont Adrian Figueroa.

So erzählt das Stück auch nicht eine durchgehende Geschichte. „Man kann es sich wie ein Wimmelbild vorstellen. Ein Schulhof, auf dem unterschiedliche Gruppen zusammenstehen, aber auch Einzelgänger zu finden sind. Schüler, die zusammenkommen und wieder auseinandergehen, die sich streiten und versöhnen. Als Zuschauer erlebt man eher ein komplexes Bild als eine Struktur“, erklärt der Regisseur. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Musik. Die Kompositionen des deutsch-indischen Komponisten Ketan Batti übersetzt die Drum-Line von BÄM! in kraftvolles Empowerment. „Es wäre großartig, wenn es uns damit gelingt, dass die Zuschauer mit anderen Augen und Ohren auf diese Alltäglichkeit schauen und hören und über diese sinnliche Erfahrung einen neuen Zugang zu dieser jungen Generation finden“, wünscht sich Adrian Figueroa.

PAUKEN von Adrian Figueroa
HAU Hebbel am Ufer
Hallesches Ufer 34, 10963 Berlin
Uraufführung am 7. November 2023
Weitere Vorstellungen: 08.-11. November 2023

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A glimpse into the world of students: „PAUKEN“ by Adrian Figueroa.
The play „Pauken“ originated from the transformation of the award-winning short film „Proll“ by director Adrian Figueroa. The pandemic and difficulties in obtaining interviews led to a fictional film plot. The subject matter remained close to Figueroa’s heart as he considers school a pivotal place to discuss social differences and inequalities. In contrast to the working world, despite its aspirations for equality, schools cannot effectively implement it. Personal surroundings and class size impact the starting opportunities of young individuals.

As a result, Figueroa engaged in conversations with around 300 students of varying ages and backgrounds to understand their experiences during lockdown, as well as their fears, hopes, and dreams. The play doesn’t follow a continuous plot but presents a multi-dimensional picture of school life. The music, composed by Ketan Batti, enhances the message. The production premieres on November 7, 2023, at HAU Hebbel am Ufer, with additional performances until November 11.

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