In diesem Jahr wäre die französische Schriftstellerin Marguerite Duras 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass reiste der Hörspielregisseur Kai Grehn nach Paris. Im Gepäck hatte er Duras‘ ein Jahr vor ihrem Tod erschienene Werk „C’est tout“ (Das ist alles). Damit fuhr er ins 8. Arrondissement, zu Jeanne Moreau, der großen Dame des französischen Films, die inzwischen 86 Jahre alt ist. Duras und Moreau waren eng befreundet gewesen, Moreau spielte in ihren Filmen, verkörperte die Schriftstellerin sogar selbst, und Kai Grehn wünschte sich, dass Jeanne Moreau das letzte Stück ihrer Freundin liest.
Die Aufnahmen fanden in Moreaus Arbeitszimmer statt. Herausgekommen ist ein Hörspiel, über das ZEIT Literatur (März 2014) schreibt: „Tief und verraucht ist die Stimme, leicht verführerisch, leicht weise, auf seltsame Art zugleich ruhig und lebendig.“ Für die zweisprachige Fassung übernimmt Mechthild Großmann, bekannt als Staatsanwältin aus dem Münsteraner „Tatort“, die Rolle Moreaus. Über sie heißt es ebenfalls in ZEIT Literatur (März 2014): „Großartig ist deren deutsche Stimme, Mechthild Großmann […] spricht noch verrauchter und vom Leben gezeichnet als die ältere Moreau – eine hinreißende Inszenierung der intellektuellen Frau.“ An ihrer Seite spricht Alexander Fehling als 27-jähriger Yann Andréa Steiner, der einst Pfleger von Marguerite Duras und ihre letzte Liebe, obwohl schwul, war.
BR online fasst zusammen: „In dem Stück reflektiert die Autorin über die Angst vorm Sterben, über die Einsamkeit und natürlich immer wieder auch über das Schreiben.“
Das ist alles. C’est tout.
Hörspiel von Kai Greh nach Texten von Marguerite Duras;
Hörbuch Hamburg, Hamburg 2014