Mit seiner Mannschaft, den einfachen Matrosen, konnte er gut. Er achtete darauf, dass sie genug zu essen bekamen und nicht an Skorbut erkrankten. Aber die Offiziere mochten ihn und seinen energischen Führungsstil nicht: William Bligh (1754-1817), legendärer Kapitän der „Bounty“. Bereits mit 15 Jahren begann er, zur See zu fahren, sechs Jahre später reiste Blight als Navigator mit James Cook auf dessen dritter Südsee-Expedition von 1776 bis 1779 mit. Dabei fertigte er so genaue Seekarten und Aufzeichnungen an, dass einige davon noch bis ins 20. Jahrhundert benutzt wurden. Nach Cooks Ermordung 1779 auf Hawaii war es Bligh, der das Schiff sicher wieder in die Heimat zurückführte.
William Bligh als Kommandant
Nach Kriegseinsätzen kommandierte Bligh ein Handelsschiff. Hierbei lernte er Fletcher Christian kennen, mit dem er sich anfreundete und der später zum Anführer der Meuterei auf der „Bounty“ wurde. Als diese 1787 in See stach, verlief fast zwei Jahre alles gut. Bis zu dem Tag, als es zum Streit zwischen Bligh und Christian kam. Die Meuterer setzten Bligh und 18 seiner Gefolgsleute in einer kleinen Barkasse mitten im Pazifischen Ozean aus. Rund 5.800 km schaffte es Bligh im offenen Boot, bis er sich und seine kleine Mannschafft vom Osten Polynesiens nach 48 Tagen bis zur Insel Timor sicher an Land bringen konnte.
Der Journalist und Historiker Jann Markus Witt (geb. 1967) beschäftigt sich in seinem Buch „Die Bounty war sein Schicksal“ nicht nur mit der „Bounty“, sondern auch mit dem Leben William Blighs, seiner außergewöhnlichen, seemännischen Leistungen und auch der Kritik an seiner Person.
Deutschlandradio Kultur hält fest: „Chronologisch und detailliert erzählt der Autor von Blighs Leben. Und er berichtet von dessen navigatorischen Heldentaten. […] Herausgekommen ist so ein wissenschaftlich fundiertes und auch psychologisch interessantes Buch über das abenteuerliche Leben William Blighs.“
Jann Markus Witt:
Die Bounty war sein Schicksal. Das abenteuerliche Leben des William Bligh
Primus Verlag, Darmstadt 2014